SPD attackiert Merkel auf Wahlkampf-Plakaten
Berlin · Die SPD will mit Attacken gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und einer scharfen inhaltlichen Abgrenzung im Bundestagswahlkampf das Ruder noch herumreißen. „Wir wollen am 22.
September einen Regierungswechsel, weil wir Bewegung statt Stillstand wollen", sagte Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gestern in Berlin bei der Vorstellung der Wahlkampfplakate. Er will bis zum 22. September bundesweit rund 100 Veranstaltungen absolvieren. Trotz Umfragerückstands bekräftigte er das Ziel einer rot-grünen Koalition.
Ein Plakat zeigt Merkel, wie sie in ihrer Handtasche kramt. In Anspielung auf ihr Verhalten in der NSA-Ausspähaffäre lautet der Slogan: "Privatsphäre - Neuland für Merkel?". Ein Plakat mit Merkel, Kanzleramtschef Ronald Pofalla und Verteidigungsminister Thomas de Maizière ziert die Frage: "Merkels Kompetenzteam?". Die Minister stehen wegen der Affären um Datenausspähung und das Drohnenprojekt "Euro Hawk" in der Kritik.
Noch 2012 hatte Parteichef Sigmar Gabriel betont: "Es geht nicht um einen Wahlkampf gegen die Kanzlerin Merkel". Die Gegner seien die Finanzmärkte und die soziale Spaltung in Deutschland. Steinbrück betonte nun, es gehe um eine inhaltliche, aber nicht verletzende Auseinandersetzung. Neben den Merkel-Attacken setzt die SPD vor allem auf ihre zentralen inhaltlichen Forderungen wie Mindestlohn oder bezahlbare Mieten.