Spaniens Verfassungsgericht stoppt Unabhängigkeitspläne Kataloniens

Madrid · Das Madrider Verfassungsgericht hat der Abspaltung der wirtschaftsstarken Region Katalonien von Spanien einen Riegel vorgeschoben. Die Richter erklärten eine Resolution des katalanischen Parlaments zur Einleitung des Trennungsprozesses gestern wie erwartet für illegal.

Der Beschluss wurde somit außer Kraft gesetzt. Er widerspreche den Prinzipien der Verfassung und des Rechtsstaates, hieß es im einstimmigen Urteil, wie Medien berichteten. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy begrüßte das nach seinen Worten "einstimmig" gefällte Urteil.

Die Unabhängigkeitsresolution war Ende Oktober in Barcelona von den separatistischen Parteien Kataloniens, die die Mehrheit der Sitze im Regionalparlament haben, verabschiedet worden. Nur zwei Tage später reichte die konservative Zentralregierung von Rajoy eine Verfassungsklage ein.

Die Entschließung des katalanischen Parlaments verstoße gegen das Prinzip der Einheit des Landes, sagte Rajoy. Die Separatisten betonten mehrfach, der Prozess zum Aufbau eigener staatlicher Institutionen solle auch bei einem Nein des Verfassungsgerichts fortgesetzt werden.

Im Resolutionsentwurf heißt es hingegen, man habe am 27. September durch den Sieg bei der Regionalwahl ein "demokratisches Mandat" für die Trennung von Spanien erhalten. Die Region sollte den Plänen zufolge schon in 18 Monaten in einen unabhängigen Staat verwandelt werden.

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