Spätes Lob für den politischen Gegner

Wiesbaden. Kurz vor seinem Rückzug aus der Politik hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU, Fotos: dpa) seinem früheren Gegenspieler im Landtag, Joschka Fischer (Grüne), Respekt gezollt. Fischer sei eine intellektuelle Herausforderung gewesen, sagte Koch der "Süddeutschen Zeitung"

Wiesbaden. Kurz vor seinem Rückzug aus der Politik hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU, Fotos: dpa) seinem früheren Gegenspieler im Landtag, Joschka Fischer (Grüne), Respekt gezollt. Fischer sei eine intellektuelle Herausforderung gewesen, sagte Koch der "Süddeutschen Zeitung". Der Grünen-Politiker, der für zwei Amtszeiten in den 80er und 90er Jahren Umweltminister in Hessen war, sei spannend und interessant gewesen. Das habe auch auf ihn als Oppositionspolitiker abgefärbt, sagte Koch: "Ich habe von der Person Fischer durchaus profitiert." Fischer sei zudem für die rot-grüne Regierung in Hessen am Ende "der Fels in der Brandung" gewesen. Eine schwarz-grüne Koalition sieht Koch dennoch in weiter Ferne, die Grünen seien zudem in der Bringschuld. In einigen wichtigen Fragen wie der Zukunft der Industriegesellschaft und der Außenpolitik gebe es nach wie vor sehr unterschiedliche Auffassungen: "Das wird noch lange dauern. Die Grünen müssen sich noch weiter verändern, bis sie für uns endgültig koalitionsfähig werden." Koch, der übernächste Woche nach elf Jahren das Amt des Ministerpräsidenten niederlegt, räumte im Rückblick einen "schweren Fehler" ein: die Erklärung, aus seiner Sicht sei in den Büchern der hessischen CDU alles in Ordnung. Wenn er noch einmal in der Situation wäre, würde er "jegliche Äußerung vermeiden in einer Zeit, in der ich gerade einen Tatbestand aufkläre und deshalb öffentlich nicht alles sagen kann, was ich weiß". Er sei in die Schwarzgeld-Affäre hineingefallen, seine Vorgänger hätten ihm nicht die Wahrheit gesagt, sagte Koch, der auch CDU-Landesvorsitzender war. dpa

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