Skandal wird nichts ändern

Wer bisher keine Zweifel daran hatte, dass die Todesstrafe gegen Grundsätze humanitären Denkens verstößt, dem sei empfohlen, sich einmal die Details der Hinrichtung des Häftlings Clayton Lockett in Oklahoma vor Augen zu halten. Selbst das in Sachen Todesstrafe aus politischen Erwägungen meist viel zu ruhige Weiße Haus sah sich jetzt zu einer Verurteilung des Vorgangs genötigt.

Dennoch wird dieser Skandal wohl nicht zu dem längst überfälligen Umdenken der USA bei der Frage führen, ob der Tod eines Menschen durch den Tod des Täters gesühnt werden darf. Propagandisten dieser ultimativen Strafe verweisen gerne darauf, dass ein Verurteilter keinen Anspruch auf eine schmerzfreie Hinrichtung hat. Dass sich die USA damit auf eine Ebene mit den viel kritisierten Menschenrechts-Verletzern Iran, Nordkorea und China stellen, scheint die Weltmacht allerdings überhaupt nicht zu stören.

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