Sind die Aliens schon unter uns?

Heidelberg. Biologen halten es für denkbar, dass auf der Erde Lebensformen existieren, die uns völlig fremd erscheinen - regelrechte Aliens. Solche Wesen könnten in extremen Umwelten zu Hause sein, in der Antarktis oder in tiefen Gesteinsschichten

Heidelberg. Biologen halten es für denkbar, dass auf der Erde Lebensformen existieren, die uns völlig fremd erscheinen - regelrechte Aliens. Solche Wesen könnten in extremen Umwelten zu Hause sein, in der Antarktis oder in tiefen Gesteinsschichten. In der April-Ausgabe der Wissenschafts-Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" erörtert der amerikanische Astrobiologe und Physiker Paul Davies diese Überlegungen.Warum hat niemand auf der Erde Aliens entdeckt? Davies Argument: Wir haben bisher noch nicht wirklich nach ihnen gesucht. Denn biochemisch wären solche Kreaturen viel zu absonderlich, um sie mit den üblichen Verfahren aufzuspüren. Vorhandene Testsysteme seien ja gerade für unser Lebensprinzip gedacht. Organismen, deren Moleküle zum Beispiel statt Kohlenstoff Silizium enthalten, müsste man mit anderen Verfahren suchen. Trotzdem sind einige Experten überzeugt, dass sie fremdartige Mikroorganismen längst dingfest gemacht haben. Davies erwähnt etwa die australische Forscherin Philippa Uwins. Sie entdeckte in Proben von Tiefseebohrungen merkwürdige winzige tröpfchenförmige Körper, so genannte Nanoben, die anscheinend eigenes Erbgut enthalten und sich selbstständig zu vermehren scheinen. Der finnische Mediziner Olavi Kajander von der Uni Kuopio entdeckte vor Jahren ähnlich winzige Strukturen, als er menschliche Zellkulturen untersuchte. Sollten das tatsächlich Nanobakterien sein, dann hausen sie im Blut oder im Urin. Sie könnten Nierensteine hervorrufen und eine Gefäßverkalkung. Ob Nanoben und Nanobakterien wirklich völlig fremdartig sind, oder ob es sich nicht doch um ganz normale, irdische Lebensformen handelt, ist noch nicht untersucht. np

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