Sigmar Gabriel warnt vor Übermut

Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel (Foto: ddp) hat seine Partei davor gewarnt, aufgrund der aktuell guten Umfragewerte in Übermut zu verfallen. Die Ergebnisse seien "zuallererst die Quittung für die katastrophale Politik von Merkel und Westerwelle", sagte Gabriel der "Berliner Zeitung". Die Werte zeigten aber auch, dass die SPD "auf einem guten Weg" sei

Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel (Foto: ddp) hat seine Partei davor gewarnt, aufgrund der aktuell guten Umfragewerte in Übermut zu verfallen. Die Ergebnisse seien "zuallererst die Quittung für die katastrophale Politik von Merkel und Westerwelle", sagte Gabriel der "Berliner Zeitung". Die Werte zeigten aber auch, dass die SPD "auf einem guten Weg" sei. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier führte das aktuelle Umfragehoch der Sozialdemokraten ebenfalls vor allem auf die Zerstrittenheit der schwarz-gelben Koalition zurück. Zugleich zeigte auch er sich erfreut, "dass sich eine Mehrheit die SPD wieder in einer gestaltenden Rolle wünscht". Ähnlich äußerte sich SPD-Bundesgeschäftsführerin Astrid Klug im Saarländischen Rundfunk. Die Werte zeigten, dass ihre Partei Vertrauen zurückgewinne, auch wenn die Sozialdemokraten "noch einige Hausaufgaben zu erledigen haben". Auch der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, warnte angesichts der guten Werte vor rot-grüner Euphorie. Im Vergleich zu Rot-Grün zu Zeiten von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) seien heute die Vorzeichen anders. "Die SPD für harte Industriepolitik, Grüne für Lehrerthemen - das funktioniert nicht mehr", sagte Trittin "Spiegel online".SPD und Grüne haben erstmals seit acht Jahren nach der Sonntagsfrage des ARD-"Deutschlandtrends" wieder die Regierungsmehrheit. Mit zusammen 48 Prozent liegt Rot-Grün damit klar vor Union und FDP, die bei der Umfrage gemeinsam auf 36 Prozent abgesackt sind. Die SPD steigert sich in der Umfrage von 30 auf 31 Prozent und erreicht damit ihren besten Wert seit Juni 2007. Dagegen verliert die Union gegenüber dem Vormonat zwei Punkte und liegt nunmehr mit 31 Prozent gleichauf mit der SPD. Die Grünen halten ihre 17 Prozent. Die FDP verharrt unverändert bei fünf Prozent und wäre damit nur knapp im Bundestag. Die Linke kommt erneut auf zehn Prozent. Der Unions-Wirtschaftsflügel übte Kritik am Erscheinungsbild der Koalition. "Das ist, nach meiner Einschätzung, nicht ein kurzfristiger Stimmungsumschwung, sondern das ist ein Trend", sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, Josef Schlarmann, dem SWR. afp/dpa

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