Sicherheit im Auto ist lebenswichtig

Saarbrücken. Professor Andreas Schütze be- schäftigt sich wissen- schaftlich mit der Sicherheit im Auto. Er arbeitet am Lehrstuhl für Messtechnik, der zur Fach- richtung Mechatronik gehört

Saarbrücken. Professor Andreas Schütze be- schäftigt sich wissen- schaftlich mit der Sicherheit im Auto. Er arbeitet am Lehrstuhl für Messtechnik, der zur Fach- richtung Mechatronik gehört. Das klingt kom- pliziert, das weiß auch der Experte, daher erklärt er seinen jungen Studenten zu Beginn der Vorlesung: "Die Mechatronik hat auch etwas mit der Autofor- schung zu tun. Dazu braucht man Maschinen- bauer, Elektroniker und auch Informatik spielt eine Rolle. Zusammengefasst ergibt dies die Mechatro- nik." Um auf die Frage seines Vorlesungstitels zu- rückzukom- men, zeigt Andreas Schütze ei- nen Video- film, der einen Auto- unfall nachstellt bei dem die Autoinsassen nicht angeschnallt sind. Er will den Kindern zeigen, wie wichtig der richtige Um- gang mit einem Sicher- heitsgurt im Auto ist. Dazu hat er sich Unterstützung von Doris Siebert geholt. Die Mitarbeiterin des ADAC-Saarland zeigt, was bei einer starken Bremsung passiert. Sie hat einen so genannten Gurtschlitten aufgebaut, eine schräge Schiene auf der ein Autositz befestigt ist. Darin sitzt eine unangeschnallte Puppe in Kindergröße. Frau Siebert startet den Versuch, bei der die Aufprallgeschwindig- keit 15 km/h beträgt und die Puppe fliegt nach dem Aufprall in einem Salto vom Sitz. Der Professor erklärt: "Mit eurem Gewicht könnt ihr bei einem Aufprall mit dieser geringen Geschwindigkeit die Windschutzscheibe mit dem Kopf durchschlagen. Aber was passiert bei so einer Vollbremsung eigentlich?" Andreas Schütze erläutert, dass ein Körper, der in Bewegung ist, sich immer weiter bewegt, wenn er nicht durch eine Kraft ab- gebremst wird. Auf das Autofahren bezogen heißt das, dass der Sicherheits- gurt diese Kraft ist, die den Körper bei einer starken Bremsung an Ort und Stelle hält. "Aber der Gurt alleine kann nicht alle Unfälle mildern", ergänzt der Physikexperte. Denn zusätzlich zu den Sicherheitsgurten sorgt der Airbag für Sicherheit im Auto. Ein Airbag ist ein Luftsack, der sich im vorderen Bereich eines Fahrzeuges bei einem Aufprall explosionsartig aufbläst, um Erwachsene aufzufangen. Andreas Schütze betont, dass diese Sicherheitsmaßnahme auf Erwachsene ausgerichtet ist. "Wenn sich ein Airbag öffnet, ist das wie ein Schuss", erklärt er. Daher sollten Kinder immer hinten im Auto sitzen. Eine wichtige Rolle bei dieser Sicherheitstechnik spielen Beschleunigungssensoren. Sie registrieren die Abbremsung eines Autos. Das zeigt Professor Schütze an einem großen Modell. "In Wirklichkeit ist dieses Modell tausend Mal größer als ein echter Sensor. Der ist nur einen halben Millimeter breit." In manchen Autos sind Gewichtssensoren im Sitz eingebaut. Diese Fühler merken, ob eine schwere oder leichte Person auf dem Sitz sitzt und geben dem Airbag den Befehl sich so fest aufzublasen wie es die Situation erfordert. Außerdem gibt es Positions-Sensoren, die die Insassen beobachten und dem Auto-Computer den Befehl geben, den Airbag nicht zu öffnen, falls ein Mensch beispiels- weise gerade mit dem Kopf auf Höhe des Amaturenbrettes ist und durch den Airbag verletzt werden könnte. Zum Ende seiner Vorlesung fordert Andreas Schütze seine Kinderstudenten auf: "Fragt immer nach, wenn ihr etwas nicht versteht, denn wissen ist gut, verstehen ist besser." yf

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