Sicher durch den Sommer

Frankfurt. Das Deo-Regal bietet im Sommer ein buntes Bild. Immer größer werden die Dosen und immer aufwändiger die Verpackungen. Oft klingt der Aufdruck so, als sei die Wirkung von Deos neu erfunden worden und der Duft gleich dazu

 Im Sommer sollte man das Deo immer griffbereit haben. Foto: frei Hautpflege

Im Sommer sollte man das Deo immer griffbereit haben. Foto: frei Hautpflege

Frankfurt. Das Deo-Regal bietet im Sommer ein buntes Bild. Immer größer werden die Dosen und immer aufwändiger die Verpackungen. Oft klingt der Aufdruck so, als sei die Wirkung von Deos neu erfunden worden und der Duft gleich dazu. Denn Deos sind heute nicht mehr nur Verhinderer von unangenehmen Schweißgerüchen, sie wollen auch ein positives Lebensgefühl vermitteln. Grundsätzlich wird zwischen Deodorant und Antitranspirant unterschieden. Der Hauptunterschied liegt in der Wirkungsweise: Deodorants übertünchen in erster Linie den Körpergeruch, Antitranspirante regulieren die Schweißabsonderung. Zu letzteren gehören auch Deo-Kristalle, die aus Allaun bestehen und die bakterielle Zersetzung des Schweißes unterbinden. So können unangenehme Gerüche gar nicht erst aufkommen.

Vorsicht bei Allergien

Wer was benutzen sollte, hat vor allem mit der Haut und der Verträglichkeit zu tun, denn viele Menschen reagieren mit gereizter Achselhaut auf Deos. Allergiker oder Nutzer mit empfindlicher Haut sollten daher bei der Auswahl ihrer Körperpflegemittel auf die Inhaltsstoffe achten, um Rötungen, Pusteln und Quaddeln vorzubeugen. "Hautirritationen können das Resultat von Kontaktallergien oder chemisch-toxischen Reizungen sein", sagt Gertraud Kremer, Hautärztin aus Berlin. Besonders gegen Emulgatoren, Konservierungs- und Duftstoffe sind viele Menschen allergisch. Mit Abstand am häufigsten kämen allergische Reaktionen auf Duftstoffe vor. "Wer von seiner Duftstoff-Allergie weiß, sollte daher auf Produkte ohne Parfüm zurückgreifen", rät Kremer. Sie seien speziell gekennzeichnet und mittlerweile in jedem Supermarkt zu haben. Dasselbe gilt für Deos ohne Emulgatoren, Konservierungsstoffe oder ohne Alkohol. Denn der reizt bei vielen die Haut zusätzlich.

Der Blick auf das Etikett hilft aber meist nur wenig: "Otto-Normal-Verbraucher kann mit der Aufzählung der Inhaltsstoffe nicht viel anfangen. Da werden ausschließlich Fachbegriffe aus der Chemie aufgeführt", erläutert die Hautärztin. Außerdem sei die Schrift auf den Etiketten meist so klein, dass man sie kaum entziffern könne. Ein weiteres Problem sei, dass bestimmte Inhaltsstoffe erst ab einer bestimmten Konzentration auf den Etiketten aufgeführt werden müssten.

Reaktionen der Haut

Manche Verbraucher reagierten zum Beispiel auf das Konservierungsmittel Formalin sehr sensibel. "Dennoch kommt es immer wieder auch bei Produkten zu Problemen, die ausdrücklich als ohne Konservierungsstoffe' gekennzeichnet sind", sagt Kremer. In solchen Fällen sei die Formalin-Konzentration so gering, dass sie nicht angegeben werden müsse. Bei manchen Personen genüge diese kleine Menge bereits, um eine allergische Reaktion auszulösen.

Aber nicht nur beim Kauf, auch bei der Anwendung gilt es einiges zu beachten. So sollten Verbraucher die Produkte nur auf die gewaschene Haut sprühen oder rollern. Außerdem rät die Stiftung Warentest davon ab, Deos gleich nach dem Rasieren der Achselhaare zu verwenden. "Der Säureschutzmantel der Haut ist unmittelbar nach dem Rasieren angegriffen", erklärt Kremer. Reizungen kämen dann viel öfter vor.

Ähnlich verhalte es sich bei scheuernder Kleidung. "Grundsätzlich riecht enthaarte Haut weniger", sagt sie. Und wer zu starkem Schwitzen neigt, sollte keine Kleidung mit hohem Kunststofffaseranteil tragen: "Synthetische Stoffe provozieren Schweißgeruch geradezu." Und das steht dem positiven Lebensgefühl ganz sicher im Weg.

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