2010 bis 2020 Die Zehnerjahre zwischen Selfies, Serien und Tinder

Berlin · In den Nullerjahren brachen die Wlan-Zeiten an, das Smartphone kam auf. Und jetzt sind auch schon die Zehnerjahre vorbei, in denen Instagram, Emojis, Selfie­stangen, Sprachnachrichten und Sprachassistenten wie Alexa einen Siegeszug antraten.

 Selfiestick in Aktion: Drei Freunde posieren an der Elbe in Hamburg für ein Selfie.

Selfiestick in Aktion: Drei Freunde posieren an der Elbe in Hamburg für ein Selfie.

Foto: Getty Images/ istock/piola666

Das neue digitale Leben – inklusive verspanntem Handy-Nacken. Die Zehnerjahre, das war auch das Jahrzehnt eines langen Konjunkturhochs zumindest in Deutschland, andererseits aber auch eine Dekade, die geprägt war von Terrorangst mit Anschlägen etwa in Paris und Nizza und auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Prägende Erfahrung und viel Stoff für Streit und Hetze in Europa war die sogenannte Flüchtlingskrise, die nicht zuletzt wegen des verheerenden Krieges in Syrien entstand.

Es gab viele prägende Ereignisse: die Loveparade-Katastrophe von Duisburg am 24. Juli 2010, den 11. März 2011, als in Japan ein gewaltiges Erdbeben einen Tsunami auslöste, und den 4. September 2015, als zunächst hunderte Flüchtlinge mit Erlaubnis der Kanzlerin aus Ungarn nach Deutschland kamen. Außerdem den 23. Juni 2016 als Tag des Brexit-Votums oder den 9. November 2016, als überraschend der Promi Donald Trump als Sieger der US-Präsidentenwahl feststand. 2014 war die Euphorie groß, als Deutschland im Endspiel gegen Argentinien Fußballweltmeister wurde. 2018 war die Schmach dann umso größer, als Deutschland in Russland schon in der Vorrunde ausschied. Im Fernsehen gilt ein alter Bekannter als Sieger des Jahrzehnts: der Sonntagskrimi „Tatort“, der in ungeahnte Quotenhöhen stieg. Daneben stiegen weltweit im Ansehen US-Serien wie Game of Thrones. Streaming-Dienste wie Netflix wurden wichtiger. Liveshows weniger. Das ZDF stellte 2014 nach 33 Jahren den Samstagabend-Klassiker „Wetten, dass..?“ ein. Das Smartphone-Spiel „Pokemon Go“ mit virtueller Monsterjagd in realer Umgebung war angesagt. Zur Partnersuche oder einfach nur für Sexdates setzten sich mobile Dating-Apps durch. Bei Tinder werden Flirt-Vorschläge nach Attraktivität sortiert. Jemand uninteressant? Foto nach links wischen! Jemand sexy? Nach rechts wischen! Mal sehen, wie attraktiv die 2020er Jahre werden.

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