Schwere Vorwürfe gegen Behörden in Neonazi-Ausschuss

Berlin. Im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Neonazi-Mordserie sind zum Beginn der Beweisaufnahme schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsbehörden erhoben worden. Die Vertreter der Parteien kritisierten, dass Bayerns Verfassungsschutz die ermittelnde Sonderkommission nur zögerlich über potenzielle rechtsextreme Täter informiert habe

Berlin. Im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Neonazi-Mordserie sind zum Beginn der Beweisaufnahme schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsbehörden erhoben worden. Die Vertreter der Parteien kritisierten, dass Bayerns Verfassungsschutz die ermittelnde Sonderkommission nur zögerlich über potenzielle rechtsextreme Täter informiert habe. Auch der Bundesverfassungsschutz gab keine Unterstützung, wie ein Beamter sagte.Nach einer Fallanalyse zu der Mordserie aus dem Jahr 2006, in der von einem möglichen rechtsextremen Hintergrund die Rede gewesen war, hat die einstige Sonderkommission nach Angaben ihres damaligen Chefs Wolfgang Geier Auskünfte über Rechtsextremisten beim bayerischen Verfassungsschutz angefordert. Eine Liste mit über 200 Namen sei erst über ein halbes Jahr später auf Nachfragen übermittelt worden.

Derweil treibt die Bundesanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) voran. In Hessen, Thüringen und Sachsen wurden am Donnerstag von Beamten des Bundeskriminalamts mehrere Wohnungen und Garagen durchsucht, wie ein Sprecher sagte. afp/dapd

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