Schwarz gegen Weiß

Meinung:Schwarz gegen Weiß

Von SZ-Mitarbeiter Jens Schmitz

Die Art und Weise, wie manche Law-and-Order-Verfechter auf den Mord an zwei New Yorker Beamten reagieren, erhärtet den Verdacht, dass es auf Seiten der Sicherheitskräfte große Probleme gibt. Deren Aufgabe besteht in Deeskalation, nicht darin, die Atmosphäre durch bluttriefende Metaphern anzuheizen. Es ist zwar verständlich, wenn der Chef einer Polizeigewerkschaft angesichts des Todes zweier Beamter emotional wird. Menschen, die niemanden zur Gewalt aufgerufen haben, als Mitschuldige zu brandmarken, ist aber nicht nur verantwortungslos. Es lässt auch tief blicken: Es ist keine Frage, dass Schwarze von der US-Polizei oft anders behandelt werden. Wer Kritik daran schon als potenziellen Mord begreift, dem möchte man nicht auf der Straße begegnen. Der New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani tingelt seit Wochen mit dem Hinweis durch die Medien, dass die allermeisten Afroamerikaner von anderen Schwarzen umgebracht werden, nicht von der Polizei .

Es ist aber ein wesentlicher Unterschied, ob jemand von einem Kriminellen getötet wird oder von einer Institution, die Bürger beschützen soll.

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