Schwacher Hoffnungsschimmer

Meinung:Schwacher Hoffnungsschimmer

Von SZ-Mitarbeiterin Birgit Cerha

Ist das Münchner Abkommen für eine Feuerpause und humanitäre Hilfe mehr wert als das Papier? Optimisten hoffen es, soll doch endlich humanitäre Hilfe in großem Stil die gequälte Zivilbevölkerung erreichen. Doch die Skeptiker überwiegen. Allzu vergiftet ist der syrische Sumpf, dominiert von einem dank russischer Hilfe erstarkenden Despoten, der kein Mittel scheut, um seine Gegner zu vernichten. Täuschung ist eines davon. Und Assads Beteuerung, "ganz Syrien" wieder zurückzuerobern, verheißt nichts Gutes. Auch Russland stoppt Luftangriffe "auf Terroristen" nicht und meint nicht nur die radikalsten. Bislang hat man sich nicht geeinigt, wer "Terrorist" ist - auch Assads vom Westen unterstützte, teilweise islamistische Gegner? Syriens Kriegsszenerie ist viel zu kompliziert für eine derartige Unterscheidung. Die Allianzen verschieben sich, die Grenzen verwischen. Nur wenn alle ihre Attacken einstellen, kann das Töten ein Ende finden. Wie viele Menschen müssen noch sterben, bis die in diesem Krieg beteiligten Kräfte dazu bereit sind?

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