Schritte aufeinander zu

Berlin. Nach dem Ende der dritten Auflage der deutschen Islamkonferenz sagte Innenminister Wolfgang Schäuble gestern in Berlin: "Wir waren uns alle einig: Dieser Ansatz muss in den kommenden Jahren wie auch immer fortgesetzt werden". Die Konferenz sei in vielen praktischen Fragen vorangekommen

Berlin. Nach dem Ende der dritten Auflage der deutschen Islamkonferenz sagte Innenminister Wolfgang Schäuble gestern in Berlin: "Wir waren uns alle einig: Dieser Ansatz muss in den kommenden Jahren wie auch immer fortgesetzt werden". Die Konferenz sei in vielen praktischen Fragen vorangekommen. Die künftige Form des Dialogs blieb allerdings offen, denn die Teilnehmer blieben in einigen zentralen Fragen uneins. So bemängelten etwa Grüne und Linke das Fehlen konkreter Verbesserungen für die rund vier Millionen Muslime in Deutschland.Laut Wolfgang Schäuble seien zuletzt etwa Handreichungen für Schulen beschlossen worden, mit denen Konflikte über das Kopftuch oder die Teilnahme muslimischer Schülerinnen am Schwimmunterricht beigelegt werden sollen. Die Integration muss seiner Ansicht nach weiter verbessert werden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich für eine Fortsetzung aus, durch die Islamkonferenz sei viel in Bewegung gekommen. Schäuble betonte: "In den vergangenen drei Jahren haben wir das Verhältnis von Staat und Muslimen in Deutschland grundlegend verändert und einen Prozess der Integration auf den Weg gebracht." Er räumte ein, die Teilnehmer hätten sich nicht in allen Fragen einigen können. Der Islamrat verweigerte einer Schlussfolgerung zur inneren Sicherheit seine Unterschrift. Dessen Vorsitzender Ali Kizilkaya sagte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", er atme "den Geist des Generalverdachts gegen Muslime". Islamische Organisationen sollten dem Entwurf zufolge ihre Einnahmen auch aus dem Ausland offen legen. Die Teilnehmer einigten sich auch nicht über die Integrationsleistungen der verschiedenen islamischen Verbände. Angesichts von Zweifeln, ob die Muslime in der Konferenz richtig repräsentiert seien, blieb die Art eines Fortgangs unklar. So sprach sich der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Ayyub Axel Köhler, dafür aus, die Moscheengemeinden als Haupt-Ansprechpartner zu sehen, während andere Redner stärker die nicht organisierten Muslime erreichen wollen. dpa

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