Scharm el Scheich zittert um seine Zukunft

Kairo · Alle politischen Unruhen haben Scharm el Scheich in den vergangenen Jahren als wichtigem Tourismus-Magneten Ägyptens nicht übermäßig schaden können. Aber seit vermutet wird, dass am Samstag eine Bombe an Bord eines russischen Passagierjets gelangt sein könnte, der über dem Sinai explodierte und 224 Menschen in den Tod riss, muss das Bade- und Tauchparadies am Roten Meer um seine Zukunft fürchten.

Viele Pauschalreiseanbieter haben ihre Reisen nach Scharm el Scheich schon gestrichen.

Fast unberührte Strände und spektakuläre Tauchgebiete lockten alleine 2013 2,5 Millionen Urlauber, vor allem aus Russland und Großbritannien, und vor allem im Winter, wenn es dort warm ist. Jeder fünfte Russe, der seine Ferien im Ausland verbringt, reiste bislang nach Ägypten. Bei einem Bombenanschlag vor zehn Jahren waren in Scharm el Scheich fast 90 Menschen getötet worden - es war eine der tödlichsten Attacken in Ägypten. "Wenn es tatsächlich ein Terroranschlag war, der das Flugzeug abstürzen ließ, dann wird der Tourismus in Ägypten schlicht sterben", fürchtet Hamada Nagi von einem Reiseanbieter in Hurghada.

Zwölf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) steuerte bislang der Tourismus bei, und 15 Prozent der Devisen. 2010, bevor landesweite Demokratie-Proteste Langzeitmachthaber Präsident Husni Mubarak aus dem Amt trieben, waren in Ägypten noch 15 Millionen Touristen gezählt worden, vergangenes Jahr waren es nur noch zehn Millionen.

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