Sarrazins abfällige Äußerungen über Einwanderer beschäftigen Justiz

Berlin. Nach abfälligen Äußerungen über Einwanderer prüft die Berliner Staatsanwaltschaft den Anfangsverdacht auf Volksverhetzung gegen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (SPD, Foto: dpa). Das sagte am Donnerstag ein Sprecher der Berliner Polizei. Der frühere Berliner Finanzsenator hatte mit einem Interview über die soziale Lage in Berlin Kritik und Empörung hervorgerufen

Berlin. Nach abfälligen Äußerungen über Einwanderer prüft die Berliner Staatsanwaltschaft den Anfangsverdacht auf Volksverhetzung gegen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (SPD, Foto: dpa). Das sagte am Donnerstag ein Sprecher der Berliner Polizei. Der frühere Berliner Finanzsenator hatte mit einem Interview über die soziale Lage in Berlin Kritik und Empörung hervorgerufen. In der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Lettre International" äußerte sich Sarrazin abfällig über die politischen und sozialen Zustände in Berlin und ging dabei hart mit der dortigen Einwanderungspolitik ins Gericht: "Türkische Wärmestuben" brächten die Hauptstadt nicht voran. "Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest soll woanders hingehen." Große Teile der arabischen und türkischen Einwanderer in Berlin seien "weder integrationswillig noch integrationsfähig", sagte Sarrazin, der im Februar seinen Wechsel zur Bundesbank bekannt gegeben hatte. Sie hätten "keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel". Der frühere Senator fügte hinzu: "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert." Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, nannte die Aussagen Sarrazins "populistisch" und "gefährlich". Wenn sich Sarrazin nicht entschuldige, "ist er aus unserer Sicht nicht mehr haltbar", sagte Kolat in Berlin. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte: "Sarrazin schürt in verantwortungsloser Weise Fremdenhass und gießt damit Öl auf das Feuer all derer, die ohnehin zu ausländerfeindlichen Ansichten neigen." afp

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