Corona macht der Branche immer noch zu schaffen Saar-Reiseveranstalter tun sich zusammen: „Hier geht es um Hunderte Arbeitsplätze im Saarland“

Lebach · Die Corona-Krise hat die Reiseunternehmen im Saarland schwer getroffen. Jetzt formieren sie sich in einem Verband und wollen sich Gehör verschaffen – und das haben die Reiseexperten jetzt vor.

 „Hier geht es um Lebenswerke, hunderte Arbeitsplätze im Saarland“. sagte Reisebüro-Unternehmer Jörg Franzen am Sonntag in Lebach auf der Gründungsversammlung des saarländischen Reseverbands.

„Hier geht es um Lebenswerke, hunderte Arbeitsplätze im Saarland“. sagte Reisebüro-Unternehmer Jörg Franzen am Sonntag in Lebach auf der Gründungsversammlung des saarländischen Reseverbands.

Foto: BeckerBredel

Durch die Corona-Pandemie reisen immer weniger Menschen in ihrem Urlaub ins Ausland. Viele bleiben aus Angst vor einer Ansteckung oder der Quarantäne nach dem Urlaub gleich zu Hause und verbringen ihre Ferien daheim. Das merkt auch die Tourismusbranche, da die Saarländer in diesem Jahr nicht wie in früheren Jahren in Reisestimmung kommen.

„Heute findet die Gründungsversammlung des saarländischen Reiseverbands hier in der Stadthalle in Lebach statt. Wir haben einige politische Gäste, die uns in unserem Vorhaben sehr unterstützen. Wir Reisebüros, Reiseveranstalter und Busreiseveranstalter wollen gehört werden“, sagt Jörg Franzen, Reisebüroinhaber und Sprecher des neuen Verbands am Sonntag. Rund 40 Personen aus der Tourismusbranche nahmen an der Veranstaltung teil. Die Politiker Markus Tressel (Grüne), Oliver Luksic (FDP) und Sarah Gillen (CDU) halten ihre Reden. Doch auch Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill (parteilos) kommt zu Wort: „Diese Aktion passt in unser Saarland, denn Großes entsteht bekannterweise im Kleinen. Der Reiseverband macht schon heute mit verschiedenen Aktionen bundesweit auf sich aufmerksam. Ich hoffe für die Reisebranche, dass schon bald alles besser wird und es Veränderungen geben wird.“ Ende vergangenen Jahres hatte sich der Verband formiert, aber wegen Corona noch nicht wirklich gründen können.

Monika Bernardy ist Angestellte eines Reisebüros in Wadern und fühlt sich oft vergessen: „Häufig denkt niemand an die Reisebranche. Seit 39 Jahren bin ich angestellte Tourismuskauffrau. Gemeinsam, im Verband, sind wir viel stärker. Die Zeiten als Einzelkämpfer sind vorbei.“ Jörg Franzen erzählt in seiner Rede von emotionalen Demonstrationen und gemeinsamen Erlebnissen im vergangenen Corona-Jahr. „Hier geht es um Lebenswerke, Hunderte Arbeitsplätze im Saarland. Wir sind bisher kein professioneller Verband, haben noch keine feste Struktur, und die Aussichten sind ungewiss. Trotzdem ist es an der Zeit, dass man uns zuhört und wir als Einheit auftreten. Mit unserer Aktion am Saarbrücker Flughafen haben wir ein Statement gesetzt. Eine Band spielte in unserem Video mitten auf der Rollfläche des Flughafens. Menschen aus der Tourismusbranche liefen mit Koffern, Sonnenhüten und Schwimmhilfen über das Rollfeld. Wir dürfen nicht vergessen werden, und darauf machen wir aufmerksam“, sagt Franzen. Für den 52-Jährigen Unternehmer steht noch so einiges auf dem Plan. Angefangen mit der Wahl eines Vorstands. „Wir werden das jetzt angehen. Schritt für Schritt“, sagt er.

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