Saarländische Parteien online Saarländische Parteien setzen auch auf soziale Medien

Saarbrücken · Von den großformatigen Plakaten blicken dieser Tage wieder Spitzenpolitiker auf die potenzielle Wählerschaft herunter. Alle mit schmissigen Texten, großen Versprechen. Wahlplakate und Flyer haben auch in Zeiten von Internet und sozialen Medien längst nicht ausgedient. Wahlkampf in Deutschland funktioniert noch immer analog, aber auch im Netz hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Online sollen vor allem junge Wähler angesprochen werden. Wie sieht es mit den saarländischen Parteien und deren Online-Auftritt aus?

 Symbolfoto

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Foto: dpa/Friso Gentsch

Von den großformatigen Plakaten blicken dieser Tage wieder Spitzenpolitiker auf die potenzielle Wählerschaft herunter. Alle mit schmissigen Texten, großen Versprechen. Wahlplakate und Flyer haben auch in Zeiten von Internet und sozialen Medien längst nicht ausgedient. Wahlkampf in Deutschland funktioniert noch immer analog, aber auch im Netz hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Online sollen vor allem junge Wähler angesprochen werden. Wie sieht es mit den saarländischen Parteien und deren Online-Auftritt aus?

„Der Online-Wahlkampf wird immer wichtiger, wobei er aber die alten Werbekanäle auf absehbare Zeit nicht ersetzen wird“, sagt Thomas Tressel, Landesgeschäftsführer von Bündnis 90\Die Grünen Saar. Plakate, Flyer und Infostände seien weiterhin ein Muss. Letzteres vor allem, um mit den Wählern persönlich in Kontakt zu treten. Gezielte Online-Kampagnen würden laut Tressel vom Bund aus gesteuert. Die Saar-Grünen unterhalten, wie die anderen Parteien auch, eine eigene Facebook-Seite, die regelmäßig aktualisiert wird. Sie wird vor allem als Plattform genutzt, um Standpunkte klarzumachen. 1350 Facebook-Nutzer haben die Seite abonniert. Diesen Nutzern werden regelmäßig Inhalte der Partei auf ihrem eigenen Account angezeigt.

Schon weit mehr Abonnenten verzeichnet Die Linke Saar mit ihrer Facebook-Seite. 3928 Nutzer interessieren sich für die Inhalte. Hier finden sich neben eingängigen Sprüchen auch kurze Videos, in denen Oskar Lafontaine Ansagen zu ausgewählten Themen macht. Die Genossen bespielen zahlreiche Kanäle: Facebook, Twitter und Instagram. „Wir versuchen, Leute da abzuholen, wo sie sich gerne im Internet aufhalten“, erklärt Andreas Neumann, Landesgeschäftsführer der Linken Saar.

Dafür hat die Partei sogar ein eigenes Internetteam eingerichtet, das aus Ehrenamtlichen besteht. „Die Online-Kanäle sind nicht mehr wegzudenken“, sagt Neumann. „Wenn es um bestimmte Zielgruppen geht, ist das mindestens genauso wichtig wie der Infostand vor Ort.“ Zudem erreiche man kostengünstig sehr viele Menschen.

Einen professionellen Online-Auftritt legt die FDP Saar hin. Auch sie setzt auf kurze, knackige Webinhalte und hat bei Facebook 2998 Abonnenten. Ihr Gesicht ist ihr Landesvorsitzender Oliver Luksic. Dessen Instagram-Account zeichnet das Bild eines Politikers zum Anfassen: private Fotos wechseln sich mit politischen Auftritten ab.

Bürgernähe will auch die Ministerpräsidentin und Landesvorsitzende der CDU Saar, Annegret Kramp-Karrenbauer, vermitteln. Sie bietet Live-Sprechstunden bei Facebook an. 14 262 Abonnenten zählen die Christdemokraten hier. Marc Speicher von der CDU Saar erklärt: „Bürgerdialog findet auf der Straße und an den Haustüren, aber auch im Internet statt.“

5851 Nutzer haben die SPD Saar bei Facebook abonniert. Und auch sie möchten laut Pressesprecher Ingmar Naumann über soziale Medien „mit den Menschen sehr zügig in den direkten und unmittelbaren Dialog kommen“. Allerdings lasse sich der Kontakt mit den Saarländern auf der Straße durch nichts ersetzen.

Saarländische Parteien setzen auch auf soziale Medien
Foto: SZ/Bernhard Baltes
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Die meisten Follower hat die rechtspopulistische Partei AfD Saarland. Die Facebook-Seite der Partei zählt 18 407 Abonnenten. Für ihre Beiträge erhält sie meistens hunderte Likes, zahlreiche Kommentare und viele Facebook-Nutzer teilen die Inhalte.

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