Saar-Wirtschaft schnürt Paket für Flüchtlinge

Saarbrücken · Die Saar-Wirtschaft wirbt offensiv dafür, Flüchtlinge als Chance für das Land zu sehen. Mit einem Hilfsprogramm will sie möglichst viele Zuwanderer rasch in Arbeitsmarkt und Gesellschaft integrieren.

Angesichts des ungebremsten Zustroms von Flüchtlingen hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saar ein ganzes Maßnahmen-Bündel geschnürt, damit die Zuwanderer schneller am Alltagsleben und am Arbeitsmarkt teilhaben können. Dafür stellt die Kammer insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung. Die Ankunft von "bis zu 10 000 Flüchtlingen in diesem Jahr" stelle das Land vor große Herausforderungen, erklärten gestern IHK-Präsident Richard Weber und Hauptgeschäftsführer Volker Giersch . Zugleich biete sich dadurch jedoch die "große Chance, für die Zukunft ein ausreichendes Fachkräfte-Angebot zu sichern".

Im Mittelpunkt der Initiative stehen unter anderem fachbezogene Sprachkurse , die den allgemeinen Sprachunterricht ergänzen sollen. Zugleich sollen die fachlichen Kompetenzen der Flüchtlinge erfasst werden. Dazu will die Kammer bei der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Saaris eine zusätzliche Stelle schaffen. Zusätzliche Sprachmittler sollen ausgebildet werden und dafür sorgen, dass sich die Neuankömmlinge schneller in ihrer Umgebung zurecht finden.

Um junge Migranten fit für Ausbildung oder Job zu machen, will die IHK Schnupperpraktika und Einstiegsqualifizierungen anbieten. Flüchtlinge , die bereits bestimmte Fähigkeiten vorweisen können, sollen Angebote erhalten, um ihre Kenntnisse zu ergänzen und abzurunden. So genannte Senior-Experten, die während ihres aktiven Berufslebens in leitenden Positionen tätig waren, werden den Migranten als Paten zur Seite gestellt.

Weber und Giersch erinnerten daran, dass im Jahr 2030 hierzulande "gut 100 000 Fachkräfte fehlen, wenn wir nicht energisch gegensteuern". Die Integration der Flüchtlinge sei daher Teil der Zukunftssicherung für das Saarland. Von der Bundespolitik fordert die Kammer, dass sie bürokratische Hindernisse beseitigt und für einen sicheren Aufenthalts-Status sorgt, wenn Flüchtlinge eine Ausbildungsstelle oder einen Arbeitsplatz gefunden haben. > , Meinung

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