Streit um SPD-Forderung Saar-Minister will weiter Bundeswehr im Unterricht

Saarbrücken · Die Berliner SPD will die Bundeswehr aus Schulen verbannen. Ihr Parteikollege im Saar-Bildungsministerium, Ulrich Commerçon, und die SPD im Saarland halten an Bundeswehr-Soldaten im Unterricht fest.

Bildungsminister Ulrich Commerçon hat sich hinter Einladungen von Bundeswehr-Soldaten in den Unterricht an Saar-Schulen gestellt. „Das ist politische Bildung, wie wir sie uns wünschen“, sagte der SPD-Politiker gestern gegenüber der SZ. Zuvor hatte ein Beschluss des Berliner SPD-Landesverbandes für bundesweites Aufsehen gesorgt. Die Hauptstadt-SPD will es „militärischen Organisationen“ untersagen, „an Berliner Schulen für den Dienst und die Arbeit im militärischen Bereich zu werben“. Dies war bundesweit als Angriff auf die Bundeswehr verstanden und auch aus der Bundes-SPD kritisiert worden. Commerçon sagte der SZ, seit 1986 könnten Schulen im Saarland Personen von außerhalb einladen und so Schülern praxisnahe Einblicke in Berufs- und Arbeitswelt geben. „Auch Jungoffiziere der Bundeswehr sind Gast in saarländischen Schulen.“ Diese Besuche seien „weder Werbung, noch dienen sie der Rekrutierung“, sagte der Minister.

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Jürgen Renner, wies zudem darauf hin, dass nach dem geltenden saarländischen Erlass über Informationsbesuche Jugendoffiziere Schüler im Unterricht nicht einseitig beeinflussen dürften.

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