Saar-Fußball hält wenig von einem WM-Boykott

Saarbrücken · Erneut wird die Fifa von einem Skandal erschüttert, Europa droht inzwischen damit, die Weltmeisterschaft in Russland zu boykottieren. Eine WM ohne Titelverteidiger Deutschland - wäre das denkbar und eine gute Idee?

Franz Josef Schumann, Präsident des Saarländischen Fußballverbandes, kann sich einen Boykott nur als Ultima Ratio vorstellen, "ansonsten halte ich davon nicht viel". Ein Boykott würde allen Fußball-Freunden schaden, sagt er. Ein "starkes Zeichen" wäre es dagegen gewesen, wenn die Uefa dem Fifa-Kongress ferngeblieben wäre.

Jens Kiefer, Trainer des Regionalligisten FC Homburg, sieht es ähnlich: "Ein WM-Boykott wäre völlig falsch." Er denkt dabei vor allem an die Spieler, die vielleicht einmal im Leben bei einer WM dabei sein können, und dann durch das Fehlverhalten von Funktionären bestraft würden. Auch für Ex-Nationalspieler Wolfgang Seel ist "Wegbleiben keine Lösung". Das müssten dann alle Europäer tun, aber die seien sich ja auch nicht einig. "Eines ist sicher", sagt Seel: "Wenn Blatter Charakter hätte, würde er zurücktreten."

Timon Seibert, Trainer des Neu-Regionalligisten Saar 05, bezweifelt ebenfalls, dass sich durch einen Boykott etwas ändern würde. Kopfschüttelnd sagt er: "Es ist schwer zu begreifen, dass in der Fifa nicht endlich aufgeräumt wird." Nach Ansicht von Marc Strauß aus dem Vorstand der SV Elversberg darf man vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschrecken: "Auch wenn es für die Fans sehr schmerzhaft wäre, man sollte einen WM-Boykott in die Überlegungen einbeziehen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort