Russland warnt vor neuen Atomwaffen in Deutschland

Moskau · Russland hat vor einer möglichen Stationierung neuer taktischer US-Atomwaffen in Deutschland gewarnt und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf den USA gestern in Moskau vor, mit diesem "ernsten Schritt" die Spannungen in Europa zu verschärfen.

Er reagierte damit auf einen Bericht des ZDF-Fernsehmagazins "Frontal 21", wonach die USA neue Atombomben vom Typ B 61-12 auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz lagern wollen. Eine offizielle Bestätigung für solche Pläne gab es nicht.

"Das kann zu einer Zerstörung des strategischen Gleichgewichts in Europa führen", warnte Peskow. Russland werde durch die "Pläne" der USA gezwungen, seine nationale Sicherheit zu gewährleisten. Als Reaktion könne Moskau etwa taktische ballistische Raketen vom Typ Iskander in der Ostseeexklave Kaliningrad stationieren, sagte General Juri Balujewski der Agentur Interfax . Auch verstärkte russische Manöver in der Ostsee und im Schwarzen Meer könnten Maßnahmen sein.

"Frontal 21" hatte sich auf US-Haushaltspläne berufen. Rüstungsexperten meinten in der Sendung, dass die neuen taktischen Nuklearwaffen zielgenauer seien als die Atombomben , die bislang in Büchel gelagert würden. Im Kriegsfall könnten dem Bericht zufolge deutsche Piloten im Auftrag der Nato Angriffe mit den US-Bomben fliegen.

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