Renten steigen 2012 deutlich an

Hannover. Die Renten steigen am 1. Juli zwar deutlich - aber nicht so sehr wie erwartet. Im Osten bekommen Rentner 2,26 Prozent mehr, im Westen 2,18 Prozent. Das kündigte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestern in Hannover an. Sie sprach von einer "guten Nachricht für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner" in Deutschland

 Arbeitsministerin Ursula von der Leyen lächelt: Sie verkündete gestern eine Erhöhung der Renten. Foto: Körner/dpa

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen lächelt: Sie verkündete gestern eine Erhöhung der Renten. Foto: Körner/dpa

Hannover. Die Renten steigen am 1. Juli zwar deutlich - aber nicht so sehr wie erwartet. Im Osten bekommen Rentner 2,26 Prozent mehr, im Westen 2,18 Prozent. Das kündigte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestern in Hannover an. Sie sprach von einer "guten Nachricht für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner" in Deutschland. 2011 hatten die Ruheständler einheitlich 0,99 Prozent mehr bekommen.Mit den Rentenerhöhungen werden auch die Rentner an der zuletzt guten Wirtschaftsentwicklung und den Lohnzuwächsen des vergangenen Jahres beteiligt, allerdings nicht in vollem Umfang. Die höheren Renten dürften die Geldentwertung in diesem Jahr nicht ausgleichen können. Im Februar lag die Inflationsrate bei 2,3 Prozent. Bei einer Monatsrente von 750 Euro macht die Erhöhung im Westen 16,35 Euro mehr aus und im Osten 16,95 Euro.

Der Aufschlag fällt vor allem im Osten deutlich geringer aus, als erwartet worden war. Im vergangenen Herbst hatte die Rentenversicherung 3,2 Prozent für Ostdeutschland und 2,3 Prozent für die Westrentner prognostiziert. Am Wochenende hatten Meldungen über Aufschläge von 3,6 Prozent im Osten und von 2,2 Prozent im Westen die Runde gemacht.

Von der Leyen begründete dies damit, dass die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung "schlicht und einfach zu optimistisch" gewesen seien. "Aber das haben Schätzungen so an sich, dass sie nicht punktgenau sind." Nach den Worten der Ministerin gibt es "unter dem Strich eine positive Rentenentwicklung über der Inflationsrate". Sie nannte es eine erfreuliche Entwicklung, dass die Ost-West-Angleichung bei den Renten nicht zum Stillstand gekommen sei.

Dass die Rentenerhöhung geringer ausfällt, als rein rechnerisch nach der Lohnentwicklung 2011 möglich gewesen wäre, führte sie auf die Rentengarantie zurück, deretwegen eigentlich notwendige Rentenkürzungen ausfielen. Dieser Überhang werde jetzt mit den Erhöhungen verrechnet. "Insofern ist das ein erfreuliches Ergebnis, aber es erzählt noch die Geschichte der Vergangenheit."

"Eine gute Nachricht für die

20 Millionen Rentnerinnen und Rentner."

Arbeitsministerin Ursula von

der Leyen

Meinung

Plus kann sich sehen lassen

Von SZ-KorrespondentStefan Vetter

Die Rentenerhöhung zum 1. Juli kann sich durchaus sehen lassen. Gemessen an den Zeiten mikroskopisch kleiner Anpassungen und diverser Nullrunden werden viele Ruheständler das Plus diesmal stärker spüren. Zu verdanken ist das nicht zuletzt einem mittleren Job-Wunder. Denn bei der Berechnung der Altersbezüge wirkt ein Faktor, der das Verhältnis von Rentnern und Beschäftigten widerspiegelt. Je mehr Menschen in Lohn und Brot sind, desto mehr profitieren auch die Senioren davon.

 Arbeitsministerin Ursula von der Leyen lächelt: Sie verkündete gestern eine Erhöhung der Renten. Foto: Körner/dpa

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen lächelt: Sie verkündete gestern eine Erhöhung der Renten. Foto: Körner/dpa

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Lohn-Beschäftigungsentwicklung zwischen 2005 und 2010 zum Teil so schlecht war, dass es seinerzeit zu Rentenkürzungen hätte kommen müssen. Dass sie in wirtschaftlich guten Zeiten verrechnet werden und so die Erhöhung mindern, ist gelebte Generationengerechtigkeit.

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