Rehlinger tritt für Saar-SPD gegen Kramp-Karrenbauer an

Neunkirchen · Die saarländische SPD schickt Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bei der Landtagswahl 2017 ins Rennen um die Staatskanzlei. Beim Landesparteitag in Neunkirchen am Samstag fiel eine Vorentscheidung.

Charlotte Britz (neben Landeschef Heiko Maas) gratulierte am Samstag Anke Rehlinger zum Top-Wahlergebnis. Foto: Becker&Bredel

Charlotte Britz (neben Landeschef Heiko Maas) gratulierte am Samstag Anke Rehlinger zum Top-Wahlergebnis. Foto: Becker&Bredel

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Anderthalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl im Saarland ist das Rennen um die Spitzenkandidatur der SPD entschieden. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger wird Ministerpräsidentin und CDU-Landeschefin Annegret Kramp-Karrenbauer herausfordern. Zwar will die SPD die 39-Jährige erst im kommenden Jahr offiziell nominieren. Allerdings fiel beim SPD-Landesparteitag am Wochenende in Neunkirchen eine Vorentscheidung. Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, die bis dahin als einzige mögliche Konkurrentin Rehlingers galt, hat keine Ambitionen auf das Spitzenamt. "Aus meiner Sicht hat die SPD klar entschieden", sagte Britz der Saarbrücker Zeitung. Bei der Neuwahl der Parteispitze hatte Rehlinger zuvor das mit Abstand stärkste Ergebnis erhalten. Rehlinger bekam als stellvertretende SPD-Landesvorsitzende 95,4 Prozent der rund 300 Delegiertenstimmen, Britz 87,2 Prozent. Die SPD sei mit Rehlinger "sehr gut aufgestellt", sagte Britz.

Der bereits am Freitagabend mit 86,4 Prozent der Stimmen wiedergewählte Landesvorsitzende Heiko Maas , der bei den Landtagswahlen 2004, 2009 und 2012 Spitzenkandidat der Saar-SPD war, sieht seine politische Zukunft in Berlin und will 2017 für den Bundestag kandidieren.

Rehlinger, Rechtsanwältin aus Wadern, gehört seit 2004 dem saarländischen Landtag an. Nach der Landtagswahl 2012 übernahm sie in der großen Koalition zunächst das Umwelt- und Justizministerium, 2014 wechselte sie ins Wirtschaftsministerium und wurde als Nachfolgerin von Heiko Maas auch stellvertretende Ministerpräsidentin.

In einer Grundsatzrede bekräftigte sie den Führungsanspruch ihrer Partei. "Die SPD Saar will wieder stärkste Kraft in diesem Land werden", sagte sie. Zur Frage, mit welcher Partei die SPD nach 2017 regieren will, traf der Landesparteitag keine Entscheidung. Einen Antrag der Schwulen und Lesben in der SPD (Schwusos), die Gleichstellung homosexueller Partner zur Richtschnur für die Koalitionsentscheidung zu machen, nahmen die Delegierten nicht an. Die Eigenständigkeit des Saarlandes bezeichnete Rehlinger als "zwingend notwendig", um die Interessen der Region bestmöglich vertreten zu können. > e und Meinung

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