Regierung und Studenten in Hongkong vereinbaren Dialog

Hongkong · Hongkongs Regierung und die Studenten haben sich auf Gespräche über Wege aus der Krise in der chinesischen Sonderverwaltungsregion geeinigt. Beide Seiten berichteten gestern, die Regierung habe die Bedingungen der Studenten akzeptiert.

Danach soll der Dialog öffentlich und in mehreren Runden stattfinden. Beide Verhandlungspartner seien gleichberechtigt. Die Regierung sicherte zu, die Ergebnisse umzusetzen, "wenn es Konsens gibt". Die erste Runde könnte noch diese Woche stattfinden.

Die Studenten wollen mit allen Teilnehmern der Bewegung beraten, worüber gesprochen werden soll. "Wir hoffen, dass die Gespräche nicht nur eine Plauderei oder Konsultationen werden", hatte Studentenführer Lester Shum zuvor gesagt. Die Besetzung der Straßen an den drei Orten wird nach seinen Angaben fortgesetzt, bis die Regierung Zugeständnisse bei politischen Reformen mache und es greifbare Lösung gebe.

Die seit mehr als einer Woche anhaltenden Proteste hatten sich an Beschlüssen des Pekinger Volkskongresses entzündet und mehrere Stadtviertel praktisch lahmgelegt. 2017 soll demnach zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong erlaubt sein. Eine freie Nominierung der Kandidaten wird den Hongkongern aber verweigert. Die Demonstrationen für mehr Demokratie dauerten gestern an, doch beteiligten sich nur noch einige Tausend. Nach dem Entgegenkommen der Studenten und der Aufhebung zumindest eines Teils der Barrikaden kehrte erstmals wieder etwas Normalität in der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole ein. Damit erfüllten die Studenten ein Ultimatum der Regierung und vermieden eine offene Konfrontation.

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