„Reform macht Französisch attraktiver“

Saarbrücken · Unter Schülern hat Französisch den Ruf, eine schwere Sprache zu sein. Nicht zuletzt wegen der komplizierten Rechtschreibung und der Tatsache, dass die Schreibweise von der Aussprache oft abweicht. Da soll die Reform jetzt Abhilfe schaffen, um vielleicht einigen Schülern die Hemmung bei der Sprachauswahl zu nehmen.

Der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) sieht die Entwicklung positiv: "Französisch gilt insbesondere wegen der komplexen Rechtschreibung als nicht einfach zu erlernende Sprache. Insofern begrüße ich die Rechtschreibreform, weil sie womöglich auch die Vorbehalte, Französisch in der Schule zu wählen, verringert."

Auch für Christoph Vatter, Romanisitik-Juniorprofessor an der Saar-Uni, geht die Reform in die richtige Richtung: "Regeln, die nicht gut nachvollziehbar sind, zu vereinfachen, ist sinnvoll." Interessanter als die Rechtsschreibreform selbst ist für ihn die Debatte darüber. "Die Sprachbeherrschung ist in Frankreich ein Symbol für Kultur. Viele sind stolz darauf, komplizierte Regeln und Ausnahmen zu beherrschen", sagt Vatter. Allem Widerstand in der Bevölkerung zum Trotz "ist es wichtig, dass Französisch dynamisch bleibt, dass es Bewegung in der Sprache gibt".

Auch das könnte ein Argument für das Erlernen der Sprache sein, außerdem: "Schüler freuen sich über jegliche Vereinfachung." Der gleichen Meinung ist auch Commerçon: "Zusammen mit der von mir verfolgten Stärkung der Mündlichkeit - Hörverstehen und Sprechen werden im Unterricht nun intensiver trainiert - wird die Reform das Französischlernen für saarländische Schülerinnen und Schüler attraktiver machen."

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