Rede-Duell zwischen Netanjahu und Abbas zu Palästinenser-Frage

Jerusalem/Ramallah. Vor den Vereinten Nationen bahnt sich ein Schlagabtausch zwischen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu ab. Beide Politiker wollen nächste Woche vor der UN-Vollversammlung eine Rede zur Frage eines Palästinenserstaates halten

Jerusalem/Ramallah. Vor den Vereinten Nationen bahnt sich ein Schlagabtausch zwischen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu ab. Beide Politiker wollen nächste Woche vor der UN-Vollversammlung eine Rede zur Frage eines Palästinenserstaates halten. Abbas will das Gesuch zur Anerkennung eines Palästinenserstaates durch die Uno am Freitag kommender Woche übergeben.Er werde in der kommenden Woche nach New York reisen und vor der UN-Vollversammlung die Position seines Landes persönlich vortragen, sagte Netanjahu gestern in Jerusalem. Die israelische Regierung lehnt die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch die Uno vehement ab. Die Palästinenser streben die staatliche Anerkennung durch die Uno in den Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 an - also mit dem Westjordanland, dem Gazastreifen und Ost-Jerusalem. Russland und China signalisierten ihre Zustimmung, die EU ist in der Frage gespalten. Deutschland ist gegen einen palästinensischen Alleingang.

Die israelische Regierung drohte für den Fall eines Antrags auf Anerkennung eines Palästinenserstaates bei der Uno, alle bislang mit den Palästinensern geschlossenen Abkommen aufzuheben. Vizeaußenminister Danni Ajalon sagte im israelischen Rundfunk, ein entsprechender Antrag befreie Israel zudem von allen seinen "Verpflichtungen", und die Palästinenser müssten dafür die "vollständige Verantwortung" tragen. Einzelheiten zu möglichen Vergeltungsmaßnahmen wollte Ajalon zunächst allerdings nicht nennen. afp

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