Putsch des Militärs in Guinea nach dem Tod des Präsidenten

Nairobi/Conakry. Das Militär im westafrikanischen Guinea hat wenige Stunden nach dem Tod von Präsident Lansana Conté einen Putschversuch gestartet und offensichtlich die Macht im Land übernommen. Wie der britische Rundfunksender BBC aus der Hauptstadt Conakry berichtete, kündigte Hauptmann Moussa Dadis Camara im staatlichen Rundfunk die Auflösung der Regierung an

Nairobi/Conakry. Das Militär im westafrikanischen Guinea hat wenige Stunden nach dem Tod von Präsident Lansana Conté einen Putschversuch gestartet und offensichtlich die Macht im Land übernommen. Wie der britische Rundfunksender BBC aus der Hauptstadt Conakry berichtete, kündigte Hauptmann Moussa Dadis Camara im staatlichen Rundfunk die Auflösung der Regierung an. Die Verfassung sei außer Kraft gesetzt. Nach jüngsten Informationen der französischen Regierung vom Dienstagabend fielen in Conakry am Morgen auch einige Schüsse. Zu möglichen Verletzten oder gar Toten gab es jedoch keine Angaben. Derzeit scheine die Lage in der Hauptstadt und im Land jedoch weitgehend ruhig zu sein, teilte das französische Außenministerium mit. Das an Bodenschätzen reiche Guinea war früher französische Kolonie. Conté war offiziellen Angaben zufolge am Montag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben. Die genauen Umstände seines Todes wurden nicht bekannt. Conté war Kettenraucher, litt an Diabetes und angeblich auch an Leukämie. Er hatte sich im April 1984 an die Macht geputscht und das Land seitdem mit eiserner Hand regiert. Gegen seine Kritiker und die Opposition griff Conté mit brutaler Härte durch. Bei Unruhen nach einem Generalstreik 2007 kamen mindestens 180 Menschen ums Leben. epd/dpa

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