Putin ordnet angeblich Truppenabzug an

Moskau/Kiew · Russland bemüht sich wenige Tage vor der Präsidentenwahl in der Ukraine um eine Entschärfung des Konfliktes. Präsident Wladimir Putin ordnete gestern den Abzug russischer Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine an.

Der Kreml begrüßte zudem, dass es beim jüngsten Runden Tisch für eine Krisenlösung in der Ukraine erste Kontakte der Führung in Kiew mit den Befürwortern einer Föderalisierung gegeben habe, und forderte ein Ende der Gewalt. Die Krise müsse im Dialog gelöst werden.

Angesichts der heftigen internationalen Kritik teilte der Kreml mit, die Frühjahrsmanöver in Brjansk, Rostow am Don und Belgorod seien abgeschlossen. Die Einheiten würden in die Kasernen zurückkehren. Russland hat wiederholt angekündigt, die Truppen aus dem Grenzgebiet zurückzuziehen, die Nato hat dies jedoch stets angezweifelt - so auch gestern: "Leider haben wir bisher keine Anzeichen dafür gesehen, dass die Russen mit dem Abzug begonnen haben", sagte Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Nachmittag.

Die ukrainische Regierung räumte derweil ein, dass die für kommenden Sonntag geplante Präsidentenwahl wegen der unruhigen Lage nicht im ganzen Land stattfinden wird. In weiten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk und Lugansk sei keine Abstimmung möglich, sagte Innenminister Arsen Awakow gestern Medienberichten zufolge. Die Regionen stehen unter der Kontrolle militanter moskautreuer Separatisten, die die Wahl strikt ablehnen. Awakow warf den prorussischen Kräften vor, Wahlkommissionen anzugreifen und Kommissionsmitglieder zu entführen. Zugleich bekräftigte der Minister, dass die Wahl "in jedem Fall" durchgeführt werde, auch in einigen Bereichen von Donezk und Lugansk.

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