Putin fordert stärkeres Nationalbewusstsein

Moskau. Kremlchef Wladimir Putin hat in seiner ersten Rede an die Nation nach seiner Rückkehr ins Präsidentenamt eine "Wiedergeburt des Nationalstolzes" der Russen gefordert. Russland leide an einem "Mangel an geistiger Stütze", sagte Putin gestern im Großen Kremlpalast vor rund 1000 Vetretern aus Politik, Wirtschaft und Religion

Moskau. Kremlchef Wladimir Putin hat in seiner ersten Rede an die Nation nach seiner Rückkehr ins Präsidentenamt eine "Wiedergeburt des Nationalstolzes" der Russen gefordert. Russland leide an einem "Mangel an geistiger Stütze", sagte Putin gestern im Großen Kremlpalast vor rund 1000 Vetretern aus Politik, Wirtschaft und Religion. "Deshalb ist es nötig, die moralischen und geistigen Grundlagen der Gesellschaft zu stärken", sagte der 60-Jährige in der 83 Minuten langen Ansprache.

Putin betonte, dass Russland nicht den Weg des Totalitarismus mit einer Vielzahl gesetzlicher Verbote einschlagen werde. "Wir teilen die universellen demokratischen Prinzipien, die überall in der Welt anerkannt sind. Gleichwohl bedeutet russische Demokratie die Macht eben des russischen Volkes", sagte Putin. Er sei bereit zum politischen Dialog mit denjenigen, die Forderungen auf zivilisierte Art und Weise stellten, betonte der Präsident. Politiker, die vom Ausland finanziert werden, hätten keinen Platz in der russischen Gesellschaft, sagte er mit Blick auf die prowestliche Opposition.

Beobachter kritisierten die Rede von Putin, der seit mehr als 13 Jahren an der Macht ist, als inhaltsleer - ohne echte Impulse und konkrete Initiativen für die bis 2018 dauernde dritte Amtszeit Putins. Russlands größte Probleme wie Korruption und Behördenwillkür streifte Putin nur am Rande. Zugleich warnte der Präsident die Staaten des Westens davor, sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen. dpa

Foto: Kochetov/dpa

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