Prozessauftakt 31-Jähriger soll Terroranschlag in Berlin geplant haben

Berlin · Anklage wirft dem Islamisten staatsgefährdende Tat vor.

Nur aus Angst vor Entdeckung soll die Planung eines Sprengstoffanschlags in Deutschland 2016 kurz vor dem Verbrechen abgebrochen worden sein. Am Donnerstag begann nun am Berliner Kammergericht der Prozess gegen einen 31-jährigen Islamisten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, zusammen mit einem in Frankreich inhaftierten Islamisten eine schwere staatsgefährdende Gewalttat ab Sommer 2015 vorbereitet zu haben. Auch der spätere Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, soll für einige Wochen im Oktober 2016 dabei gewesen sein. Als mögliches Anschlagsziel sei das Einkaufszentrum „Gesundbrunnen-Center“ in Berlin in den Blick genommen worden, sagte Oberstaatsanwalt Malte Merz. Es sollten möglichst viele Menschen getötet und verletzt werden. Die Planungen brachen aber Ende Oktober 2016 ab. Zuvor hatte die Polizei an der Berliner Wohnungstür des Mannes mit russischer Staatsbürgerschaft geklingelt, der bereits als „Gefährder“ galt. Der Angeklagte Magomed-Ali C. verweigerte zum Prozessauftakt die Aussage. Er soll in seiner Wohnung eine erhebliche Menge des hochexplosiven Sprengstoffs TATP gelagert haben. Laut Anklage sollte ein Sprengsatz gebaut und zeitnah gezündet werden. Bei der Festnahme im August 2018 wurde aber kein Sprengstoff gefunden. Für den Prozess sind 39 weitere Verhandlungstage vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort