Prowestliche Jazenjuk-Partei pocht auf Führungsanspruch in Kiew

Kiew · Noch vor Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses der Parlamentswahlen in der Ukraine bekräftigt die proeuropäische Partei von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk ihren Führungsanspruch in der neuen Kiewer Regierung.

Die prowestliche Volksfront wolle die Basis für eine Koalition aller demokratischen Parteien sein, sagte Justizminister Pawel Petrenko gestern. Nach Auswertung von über 92 Prozent der am Sonntag abgegebenen Wahlzettel kam die Volksfront auf 22,2 Prozent der Stimmen. Der Block des proeuropäischen Präsidenten Petro Poroschenko erreichte demnach 21,8 Prozent. Koalitionsverhandlungen der Parteien, die einen EU-Beitritt anstreben, liefen bereits. Ebenfalls für eine Regierungsbeteiligung im Gespräch ist die prowestliche Partei Samopomoschtsch (Selbsthilfe). Sie kommt wohl auf fast elf Prozent der Stimmen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte derweil an, Moskau werde die Wahlen in den Separatistengebieten anerkennen. Die Abstimmung sei wichtig für eine Legitimierung der Machthaber in den "Volksrepubliken". Die Führung in Kiew kritisierte die geplanten Wahlen der Aufständischen scharf. "Sie gefährden den gesamten Friedensprozess", sagte Poroschenkos Berater Swjatoslaw Zegolko.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort