Die Stimmen der anderen Presse

Die „Neue Zürcher Zeitung“ kommentiert die Sommer-Pressekonferenz von Angela Merkel:

Die „Neue Zürcher Zeitung“ kommentiert die Sommer-Pressekonferenz von Angela Merkel:

Angela Merkel wird nach menschlichem Ermessen auch nach der Bundestagswahl am 24. September Bundeskanzlerin sein. Der Hauptgrund ist die simple Tatsache, dass es Deutschland so gut geht wie nie, besonders in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Doch bedeutend ist auch Merkels famose Gabe, den Dingen einen Sinn zu geben, selbst dann, wenn sie gar nicht zusammenpassen. Wie beruhigend ist es doch, eine Landesmutter zu haben, die stets Ordnung und Verlässlichkeit in eine Welt bringt, die eigentlich so verstörend unfassbar ist.

Die „Westfälischen Nachrichten“ schreiben zur Bundeskanzlerin:

Die Sommer-Pressekonferenz bietet Merkel einen präsidialen Bühnenboden, hier kann sie Rede und Antwort stehen. Ihre Routine versprüht dabei einen gewissen Grad an Langeweile. Auch, weil die Fragestunde keinen Neuigkeitswert geliefert hat. Höchstens den Erkenntnisgewinn: Die Methode Merkel funktioniert noch immer wie geschmiert. Die Kanzlerin erklärt die Welt – von Asyl bis Zollunion. Was der Wähler wirklich in den kommenden vier Jahren zu erwarten hat: Dazu hat die Kanzlerin nichts Konkretes zu verkaufen.

Die „Welt“ aus Berlin befasst sich mit der Mordserie des ehemaligen Krankenpflegers Niels H.:

In den Krankenhäusern herrscht ein gefährliches Schweigekartell. Menschen starben, weil Klinikleitungen lieber vertuschten, um ihren Ruf zu wahren, anstatt im Sinne des Patientenschutzes die Verdächtigen erst einmal zu melden. Dass Pfleger, Ärzte oder Hebammen bei Verdachtsfällen vorläufig aus dem Verkehr gezogen werden, ist bislang die verschwindende Ausnahme in deutschen Kliniken. Dabei ginge es auch anders. Großbritannien etwa, wo das Gesundheitssystem in staatlicher Hand liegt, nimmt Ärzte und Pfleger, gegen die ein begründeter Verdacht besteht, Patienten zu schaden, vorläufig aus dem Betrieb. Erst wenn ihre Eignung per Gutachten belegt ist, dürfen sie in den Klinikalltag zurückkehren. In Deutschland sollte diese Vorsichtsmaßnahme ebenfalls Schule machen – im Sinne des Patienten.

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