72 Jahre nach Kriegsende Polnische Politiker fordern Reparationen

Warschau/Berlin · (dpa) Mehr als 72 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es in Polen wieder Forderungen nach Reparationszahlungen aus Deutschland. Der wissenschaftliche Dienst des Sejm soll entsprechende Möglichkeiten prüfen. Die Analyse werde bis 11. August fertig sein, sagte der Abgeordnete Arkadiusz Mularczyk von der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gestern der Agentur PAP.

Unter dem damaligen Warschauer Bürgermeister Lech Kaczynski, dem verstorbenen Bruder des jetzigen PiS-Vorsitzenden Jaroslaw Kaczynski, waren die Kriegsschäden allein für die Hauptstadt auf 45,3 Milliarden US-Dollar beziffert worden. „Es ist nicht wahr, dass Polen auf Reparationen verzichtet hat“, sagte Verteidigungsminister Antoni Macierewicz im Sender TVP Info.

Polen hatte im August 1953 auf weitere Zahlungen verzichtet, um damit „einen weiteren Beitrag zur Lösung der deutschen Frage im Geiste der Demokratie und des Friedens“ zu leisten. Darauf verwies in Berlin auch die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.

Macierewicz argumentierte hingegen, dass Polen vor 1989 ein von der Sowjetunion abhängiger Marionettenstaat gewesen sei.

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