Polizei wappnet sich für radikale Castor-Gegner

Hannover. Für den bevorstehenden Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll nach Gorleben hat die Polizei ein konsequentes Einschreiten bei Straftaten angekündigt. Der federführende Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster rechnet aber nicht mit schweren Krawallen. Gleichwohl wollen die Beamten Störer notfalls mit Wasserwerfern auf Distanz halten

Hannover. Für den bevorstehenden Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll nach Gorleben hat die Polizei ein konsequentes Einschreiten bei Straftaten angekündigt. Der federführende Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster rechnet aber nicht mit schweren Krawallen. Gleichwohl wollen die Beamten Störer notfalls mit Wasserwerfern auf Distanz halten. Die Anti-Atom-Initiativen erwarten am Wochenende mehr als 30 000 Demonstranten im Wendland - das wären so viele wie seit 30 Jahren nicht. Mehr als 16 000 Polizisten sollen den Transport sichern.Mit Sitzblockaden wollen Atomkraftgegner die Fahrt der elf Atommüll-Behälter aufhalten. Besonders im Auge haben die Sicherheitskräfte diesmal eine Gruppe von Protestierern, die Steine aus dem Gleisbett räumen und so die Fahrt des 2500 Tonnen schweren Zuges verzögern will. Auch mögliche Brandanschläge machten der Polizei Sorge, sagte Polizeipräsident Niehörster.Blockade in der SüdpfalzAtomkraftgegner wollen den Transport auch in der Südpfalz blockieren. Mehr als 40 Initiativen, darunter auch saarländische, haben für Samstag zu einer Kundgebung in der Gemeinde Berg nahe der Grenze zu Frankreich aufgerufen. Anschließend soll es eine friedliche Blockade der Gleise geben. "Wir wollen die Schienen besetzen. Es geht nicht darum, Sachen zu beschädigen", sagte ein Sprecher. Der Transport kommt aus der Wiederaufarbeitung im nordfranzösischen La Hague. Alle elf Castor-Behälter haben die Wiederaufarbeitungsanlage gestern verlassen. Für den Transport ins niedersächsische Gorleben kommen verschiedene Bahnrouten infrage. Die Atomgegner haben nach eigenen Angaben Anzeichen dafür, dass der Transport über Berg und Wörth führen werde. dpa

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