Angriff auf muslimische Gemeinde in Norwegen Terrorakt vereitelt: Mann stürmt Moschee bei Oslo

Oslo · Am Vorabend des islamischen Opferfestes hat ein bewaffneter Mann in Norwegen eine Moschee angegriffen. Er wurde von einem der Gläubigen am Samstagabend überwältigt und dann festgenommen. In seiner Wohnung fand die Polizei später die Leiche seiner 17-jährigen Stiefschwester.

In ersten Vernehmungen verweigerte der Mann die Aussage. Die Polizei wertete die Tat als versuchten Terrorakt.

Der Norweger, ein Mann in den 20ern, war laut Zeugen mit zwei Schrotflinten und einer Pistole bewaffnet in die Al-Noor-Moschee in Baerum bei Oslo eingedrungen. Dort hielten sich drei Gläubige zum Gebet auf. Zwei der Männer seien in Deckung gegangen, doch ein Mann habe den Angreifer überwältigt, sagte der Moschee-Vorstand dem Sender TV2. Im Gerangel seien Schüsse gefallen, bestätigte die Polizei. Der mutmaßliche Täter und der 65-Jährige seien leicht verletzt worden. Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg besuchte die Gemeinde. „Was passiert ist, ist etwas, das in Norwegen nicht passieren sollte. Norwegen ist ein sicherer Ort“, sagte Solberg.

Die Ermittlungen hätten „rechtsextremistische Ansichten“ offenbart, sagte ein Polizeisprecher. Laut Medienberichten hatte der Mann sich vor der Tat lobend über den Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch geäußert, bei dem ein Rechtsextremist im März 51 Menschen erschossen hatte. Gegen den Norweger wird nun wegen Mordverdachts und versuchten Mordes ermittelt.

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