Politiker stellen Fußball-WM in Russland in Frage

Berlin · Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierflugzeugs in der Ost-Ukraine stellen deutsche Politiker die Ausrichtung der Fußball-WM 2018 durch Russland in Frage. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU ) sagte, wenn Präsident Wladimir Putin "nicht aktiv an der Aufklärung des Flugzeugabsturzes mitwirkt, ist die Fußball WM 2018 in Russland unvorstellbar".

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU /CSU-Fraktion, Michael Fuchs , fordert sogar eine Aberkennung der Gastgeberrolle Russlands. "Ein Land, das nicht einmal die Überflugrechte von Flugzeugen garantieren kann, sollte keine WM ausrichten", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Die Weltmeisterschaft in vier Jahren in Russland auszurichten sei "nicht angemessen". Grünen-Politiker Volker Beck sagte: "Man darf eine Fußball-WM nicht in einem Land austragen, das völkerrechtswidrig einen Teil eines anderen Landes annektiert hat."

SPD-Chef Sigmar Gabriel hält eine entsprechende Diskussion für falsch. "Jetzt vier Jahre im Voraus eine Debatte über die nächste Fußball-WM zu führen, halte ich nicht für besonders klug", sagte Gabriel. Auch SPD-Vize Ralf Stegner reagierte kritisch auf die Boykott-Forderungen. Es sei "schon reichlich merkwürdig, in einer Situation, in der viele unschuldige Menschen sterben, die Antwort in einer Diskussion über Fußball zu sehen".

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