Politik will harte Antwort auf sexuelle Attacken in Köln geben

Köln/Saarbrücken · Eine Welle der Bestürzung rollt durch Deutschland: In Köln wurden Frauen an Silvester sexuell bedrängt und ausgeraubt, auch in anderen Städten gab es ähnliche Übergriffe. Die Politik ruft nun nach harten Strafen für die noch unbekannten Täter.

. Die schockierenden Übergriffe auf Frauen in Köln und die erfolglose Suche nach den Tätern lassen Deutschland fassungslos zurück. Kanzlerin Angela Merkel (CDU ) forderte gestern eine harte Antwort des Rechtsstaats auf die Ereignisse der Silvesternacht. In einem Telefonat mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker drückte Merkel ihre "Empörung über diese widerwärtigen Übergriffe und sexuellen Attacken" aus, wie ein Regierungssprecher mitteilte.

Nach Polizei-Angaben hatte an Silvester auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz eine Gruppe von rund 1000 Männern mit Feuerwerkskörpern geworfen. Als die Polizei einschritt, bildeten sich demnach viele kleinere Gruppen. Sie sollen Frauen umzingelt, bedrängt und ausgeraubt haben. Polizeipräsident Albers sprach von Sexualdelikten in sehr massiver Form sowie von Vergewaltigung. Allein in Köln wurden 90 entsprechende Delikte angezeigt. Auch aus Hamburg und Stuttgart wurden ähnliche Vorfälle bekannt. Bis zum Abend hatten die Kölner Behörden aber noch "keine Erkenntnisse über Täter". Zeugen beschrieben die Angreifer nach Polizei-Angaben als Männer, die "dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum" stammen. Es gebe allerdings keinen Hinweis, dass es sich um Flüchtlinge gehandelt habe, sagte OB Reker. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU ) warnte davor, Flüchtlinge nun "unter Generalverdacht" zu stellen. Auch Justizminister Heiko Maas (SPD ) mahnte, die Vorfälle nicht mit der Flüchtlingsdebatte zu vermischen.

Der Chef der Landespolizei an der Saar, Norbert Rupp , sieht trotz der Kölner Vorfälle keinen Grund für mehr Überwachung. "Wir sind angemessen präsent", sagte er zur SZ. Allgegenwärtige Polizeipräsenz "will hierzulande niemand", betonte Rupp. > e, Interview, : Meinung

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