Politik ist interessant – Parteien nicht

Jugendliche blicken laut der jüngsten Shell-Studie nicht nur positiv in die Zukunft, sie interessieren sich auch wieder mehr für Politik. Auch die Flüchtlingskrise bewegt junge Leute – und weckt ihr Engagement. SZ-Redakteurin Iris Neu sprach mit dem saarländischen Landesschülersprecher Florian Weimann (18).

Das Interesse von Jugendlichen an Politik ist der Shell-Studie zufolge angestiegen. Welche politischen Themen interessieren junge Leute Ihrer Erfahrung nach denn besonders?

Weimann: Aktuell ist es natürlich die Flüchtlingsthematik. Das ist eine Sache, die wirklich jeden etwas angeht. Natürlich interessiert junge Leute besonders die Bildungspolitik, etwa das Thema G8/G9. Aber natürlich auch die EU- und Außenpolitik - wie überhaupt aktuelle Themen, die in den Medien präsent sind.

Und wie sieht es mit es mit dem politischen Engagement von Jugendlichen aus? Haben Sie den Eindruck, dass es ebenfalls zugenommen hat?

Weimann: Junge Leute sind politisch sehr vielfältig engagiert. Allein wenn man nach Lebach schaut, sieht man, dass beispielsweise das Rote Kreuz sehr jung aufgestellt ist. Wir haben viele Jugendliche, die nicht nur über Politik reden, sondern auch mitwirken - so etwa in der Schülervertretung, beim Deutschen Roten Kreuz und vielen anderen Organisationen.

Welche Rolle spielen dabei die Parteien für Jugendliche?

Weimann: Die Parteien sind heute eher ein Gegenpol als ein Identifikationspunkt für Jugendliche. Das liegt auch daran, dass das Interesse der herkömmlichen Parteien an jungen Leuten eher gering ist im Vergleich zum Interesse an der durchschnittlichen Wählerschaft - und die besteht nun mal eher aus älteren Menschen. Ich denke, die Parteien werden es künftig auch zu spüren bekommen, dass der Trend bei den jungen Leuten immer mehr von der Parteipolitik weggeht.

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