Parodontose-Test im Schnelldurchgang

Leipzig. Im Schnitt fehlen den Bundesbürgern im Alter zwischen 35 und 44 Jahren sechs (im Westen) bis acht (im Osten) Zähne. Bei Senioren jenseits des 65. Lebensjahres sind die Zahnlücken noch größer. Ihnen fehlen mehr als 20 Zähne, etwa ein Viertel ist zahnlos. Wenn es um die Ursachen der Zahnlücken geht, denken die meisten Menschen sofort an Karies

 Mit solchen Papierspitzen können Zahnärzte Proben des Bakterienbelags aus den Zahnfleischtaschen ihrer Patienten gewinnen. Foto: FHG

Mit solchen Papierspitzen können Zahnärzte Proben des Bakterienbelags aus den Zahnfleischtaschen ihrer Patienten gewinnen. Foto: FHG

Leipzig. Im Schnitt fehlen den Bundesbürgern im Alter zwischen 35 und 44 Jahren sechs (im Westen) bis acht (im Osten) Zähne. Bei Senioren jenseits des 65. Lebensjahres sind die Zahnlücken noch größer. Ihnen fehlen mehr als 20 Zähne, etwa ein Viertel ist zahnlos. Wenn es um die Ursachen der Zahnlücken geht, denken die meisten Menschen sofort an Karies. Dabei ist die Parodontitis nach einer Statistik des Instituts der deutschen Zahnärzte ebenso häufig. Die Hälfte der Erwachsenen zwischen 35 und 44 Jahren hat bereits größere Probleme, so die Uni Witten/Herdecke. Werden die Entzündungen nicht behandelt, können sie Zähne ruinieren.

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig haben nun ein Schnellverfahren entwickelt, mit dem Zahnärzte gefährliche Bakterien in Zahnfleischtaschen ihrer Patienten schnell nachweisen können. Rund 700 Bakterienarten leben in der menschlichen Mundhöhle, elf sind als gefährlich fürs Zahnfleisch bekannt. Sammeln sich diese Keime in den Zahnfleischtaschen, schnellt das Risiko für eine schwere Form der Parodontitis in die Höhe.

Ergebnis in 30 Minuten

Die heutigen Verfahren zur Bestimmung der Erreger sind kompliziert und es dauert Stunden, bis ein Ergebnis vorliegt, so das Fraunhofer-Institut. Es hat ein Diagnoseverfahren vorgestellt, mit dem der Nachweis der elf wichtigsten Parodontitis-Erreger in weniger als 30 Minuten gelingen soll. Für die automatische Analyse werden mit zahnstocherförmigen Papierspitzen Proben der Bakterienflora vom Zahnfleisch genommen. Auf einer sechs Zentimeter großen Kunststoffscheibe wird die Erbinformation der Keime dann gezielt isoliert und analysiert. Am Ende erfahre der Zahnarzt nicht nur die Gesamtzahl der Keime, sondern auch, welche der besonders gefährlichen Bakterien im Mund seines Patienten vorkommen und könne so die Behandlung gezielt auf diesen Mix abstimmen. np

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