Papst und Bischöfe rufen zu Solidarität mit Flüchtlingen auf

Rom · Papst Franziskus hat die katholische Kirche zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen aufgerufen. Nicht selten lösten Migranten und Flüchtlinge auch in kirchlichen Gemeinden Misstrauen und Feindseligkeiten aus.

"Auf die Globalisierung des Phänomens der Migration muss mit der Globalisierung der Nächstenliebe und der Zusammenarbeit geantwortet werden", erklärte der Papst gestern zum Welttag des Migranten und des Flüchtlings. Eine "Kirche ohne Grenzen" müsse eine "Kultur der Aufnahme und der Solidarität" pflegen, bloße Toleranz genüge nicht. Zur Solidarität gehöre auch der Mut und die Kreativität für eine gerechtere Wirtschafts- und Finanzordnung, erklärte der Papst weiter.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx , rief zu mehr Hilfe für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten auf. "Wahrscheinlich ist die Situation so, dass wir alle miteinander in dieser Gesellschaft mehr tun müssen und uns darauf vorbereiten müssen, dass noch mehr Flüchtlinge kommen", sagte er zum Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe . Auf dieser Tagung erklärten die Kirchenmänner auch eine militärische Bekämpfung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für unausweichlich. Ein begrenzter Einsatz von Gewalt sei vertretbar, solange eine andere plausible Strategie nicht erkennbar sei.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU ) will derweil die Mission der italienischen Marine zur Rettung von Flüchtlingen in Seenot, Mare Nostrum, abschaffen. Laut einem Vorabbericht zu der SWR-Sendung "Report Mainz" soll sie durch eine Mission ersetzt werden, deren Schwerpunkt die Rückführung von Flüchtlingen ist. Dieser Plan gehe aus einem Brief de Maizières an die EU-Kommissarin Cecilia Malmström hervor, hieß es.

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