Gespräche im Jahr 2017 Wochenzeitung „Zeit“ berichtet: Oskar Lafontaine wollte Wiedervereinigung von SPD und Linken

Die Gründung der Linkspartei hat der SPD viele Wählerstimmen gekostet. Gründungsmitglied war Oskar Lafontaine. Dieser strebte aber offenbar in den vergangenen Jahren wieder einen Zusammenschluss an.

Oskar Lafontaine wollte Wiedervereinigung von SPD und Linken
Foto: dpa/Martin Schutt

Der frühere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine hat nach eigenen Angaben versucht, seine Partei wieder mit der SPD zusammenzuführen. „Ich habe das immer gewollt“, sagte Lafontaine der Wochenzeitung „Die Zeit“ nach einer Meldung vom Mittwoch. „Aber ich bin nicht weit gekommen.“

2017 habe er sich mit dem damaligen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz getroffen. Man sei sich eigentlich in den meisten Punkten einig gewesen, sagte Lafontaine laut „Zeit“. „Nur nachher kam halt zu wenig.“ Schulz bestätigte der Zeitung das Treffen, sagte aber, vor allem in der Außenpolitik habe Lafontaine Bedingungen gestellt, die nicht ohne weiteres zu erfüllen gewesen seien. Ein weiteres Treffen habe es nicht gegeben.

„Konnten nichts bewegen“

Über die Linke sagte Lafontaine dem Wochenblatt: „Das Ziel bei der Gründung der Linken war es, die Lebensbedingungen der Menschen, die nicht auf der Sonnenseite stehen, zu verbessern. Aber außer geringfügigen Korrekturen konnten wir nichts bewegen. Das ist traurig.“

Lafontaine war jahrzehntelang in der SPD und zeitweise deren Vorsitzender sowie Kanzlerkandidat. In der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde er 1998 Bundesfinanzminister. 1999 gab Lafontaine überraschend alle politischen Ämter auf. 2005 wechselte er von der SPD in die neu gegründete Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging. Zuletzt war er Fraktionsvorsitzender der Linken im saarländischen Landtag. Im November 2021 gab er bekannt, seine politische Karriere zu beenden und nicht mehr bei der Landtagswahl 2022 anzutreten.

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