Am Sonntag wird gewählt Kämpfernatur, Vater, Überflieger – Wie sich Ministerpräsident Wüst vor der NRW-Wahl inszeniert

Köln · Durch regelmäßige Wortgefechte mit Kollegen erwarb er sich einst den Ruf als Kämpfernatur. Seit er Ministerpräsident von NRW ist, gibt sich Hendrik Wüst ruhig und bedacht. Für die Landtagswahl am Sonntag setzt er sich gekonnt in Szene.

Präsentiert sich gern als entspannter, nahbarer Politiker: Hendrik Wüst (CDU).

Präsentiert sich gern als entspannter, nahbarer Politiker: Hendrik Wüst (CDU).

Foto: dpa/Oliver Berg

(afp) Mit 19 Jahren Stadtverordneter, mit 31 Jahren CDU-Generalsekretär und mit 46 Jahren Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: Der Lebenslauf von Hendrik Wüst liest sich wie eine parteipolitische Bilderbuchkarriere. Als Regierungschef trat er im Oktober in die Fußstapfen seines Vorgängers Armin Laschet, der nach seiner gescheiterten Kanzlerkandidatur als einfacher Abgeordneter in den Bundestag einzog. Mit seinen 46 Jahren zählt Wüst zu den jüngsten Ministerpräsidenten in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Geboren wurde Wüst in der westfälischen Kleinstadt Rhede, wo er auch seine ersten Schritte in der Politik machte. Mit 15 Jahren trat er der Jungen Union bei, später übernahm er deren Landesvorsitz. Nach dem Abitur studierte er Jura und wurde 2003 als Rechtsanwalt zugelassen. 2005 zog Wüst als damals jüngster CDU-Abgeordneter in den Düsseldorfer Landtag ein. Nur ein Jahr später stieg er zum Generalsekretär auf. Ins schwarz-gelbe Kabinett unter Laschet wurde er 2017 als Verkehrsminister berufen.