Nordkorea verfolgt Christen am stärksten

Kelkheim · Unterdrückung, Arbeitslager, Misshandlungen: In keinem Staat werden Christen so stark verfolgt wie in Nordkorea . 70 000 von ihnen sind in dem abgeschotteten kommunistischen Land in Lagern interniert, wie aus dem gestern vom christlichen Hilfswerk Open Doors veröffentlichten "Weltverfolgungsindex 2015" hervorgeht.

Dort seien sie schwerster Arbeit und Folter ausgesetzt. Zum 13. Mal in Folge setzte die Organisation Nordkorea deshalb auf den ersten Platz ihres jährlich erscheinenden Indexes. Nach Schätzungen von Open Doors sind weltweit rund 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens Repressalien ausgesetzt. In dem Ranking folgt Somalia auf dem zweiten Platz. Im Irak (3.) und in Syrien (4.) litten Christen besonders unter der Herrschaft der Terrormiliz "Islamischer Staat", hieß es. Islamischer Extremismus sei in den meisten der 50 aufgeführten Ländern ein Grund der Verfolgung.

"Die Verfolgung von Christen hat sich nach unseren Beobachtungen auch im Berichtszeitraum für den Weltverfolgungsindex 2015 weiter verstärkt", sagte der Leiter von Open Doors, Markus Rode. Die Rangliste solle aber nicht in der Debatte um die Stellung des Islam in Deutschland instrumentalisiert werden, warnte er. Volker Kauder , Chef der Unions-Fraktion im Bundestag, rief dazu auf, den religiösen Fanatismus weltweit zu ächten. "Religiöser Hass entwickelt sich immer mehr zu einer Geißel der Menschheit und zu einer Bedrohung des Friedens", sagte Kauder. Die zunehmende Verfolgung von Christen sei "erschütternd", aber auch Muslime würden immer öfter Opfer islamistischen Terrors.

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