Nordirlands Regierung in Nöten

Belfast. Die Geschichte von Nordirlands First Lady (59) und ihrem Geliebten hat mittlerweile zu einer politischen Krise geführt. Der Friedensprozess in der einstigen britischen Problemprovinz ist gefährdet. Die Frau von Ministerpräsident Peter Robinson hatte eine Affäre mit einem 19 Jahre alten Liebhaber und einen Selbstmordversuch eingeräumt

Belfast. Die Geschichte von Nordirlands First Lady (59) und ihrem Geliebten hat mittlerweile zu einer politischen Krise geführt. Der Friedensprozess in der einstigen britischen Problemprovinz ist gefährdet. Die Frau von Ministerpräsident Peter Robinson hatte eine Affäre mit einem 19 Jahre alten Liebhaber und einen Selbstmordversuch eingeräumt. Wenig später kam heraus, dass Iris Robinson wohl auch in eine Finanzaffäre verwickelt war und der Regierungschef davon gewusst haben soll. 50 000 Pfund (rund 55 000 Euro) soll Iris Robinson von Bauträgern eingeworben haben, um ihrem Geliebten bei der Eröffnung eines Cafés zu helfen. Diese geschäftlichen Interessen hätte sie als Belfaster Abgeordnete deklarieren müssen, was sie aber angeblich nicht getan hat. Die Enthüllungen hätten zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können, steht der mühsam verhandelte Frieden zwischen Protestanten und Katholiken doch auf der Kippe. Ein Rücktritt des Ministerpräsidenten hätte verheerende Konsequenzen für das Gleichgewicht in der Regionalregierung zwischen Robinsons protestantischen Democratic Unionist Party (DUP) und der katholischen Sinn Fein Partei. Der 61-Jährige Regierungschef beteuert, nichts von den Affären seiner Frau gewusst zu haben. Trotzdem werden die Rufe nach einer unabhängigen Untersuchung - und vor allem nach Robinsons Rücktritt - immer lauter. Es wird befürchtet, dass er sich nicht auf das politische Geschäft konzentrieren kann. "Im Frühjahr stehen Wahlen in Großbritannien an, auch die Parteien in Nordirland kämpfen um ihre Bestätigung. Die britische Regierung bemühte sich, die Wogen zu glätten. Robinson müsse Zeit gegeben werden, seine Unschuld zu beweisen, sagte Nordirland-Minister Shaun Woodward. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort