Nicht alle leben über ihre Verhältnisse
FInanznot allerorten und die Folgen · Nicht alle leben über ihre VerhältnisseZum Artikel "Merkel: Wir leben über unsere Verhältnisse" (SZ vom 15./16. Mai) und zu Be- richten über geplante Kürzun- gen bei staatlichen Leistungen Was Sie persönlich anbetrifft, Frau Bundeskanzlerin Merkel, so leben Sie ständig über Ihren und damit auch unseren Verhältnissen
Nicht alle leben über ihre Verhältnisse
Zum Artikel "Merkel: Wir leben über unsere Verhältnisse" (SZ vom 15./16. Mai) und zu Be- richten über geplante Kürzun- gen bei staatlichen Leistungen
Was Sie persönlich anbetrifft, Frau Bundeskanzlerin Merkel, so leben Sie ständig über Ihren und damit auch unseren Verhältnissen. Ihr Einkommen und Ihre Pensionsansprüche stehen in keinem Zusammenhang zu Ihrer Leistung. Gleiches gilt für die vollkommen überdimensionierte Anzahl von Abgeordneten. Hier und generell im Bereich "Pensionen" sehe ich ein großes Sparpotenzial. Im Gegensatz dazu leben viele Menschen in unserem Land mittlerweile unter ihren Verhältnissen. Der Grund dafür ist ein Arbeitsmarkt, in dem unsichere Arbeitsverhältnisse und Niedriglöhne zum Normalfall geworden sind.
Roland Kuntz, Saarbrücken
Auch die Einnahmen lassen sich verbessern
Eine schwäbische Hausfrau kann natürlich sparen, wenn sie mit ihrem Geld nicht auskommt. Unsere mecklenburgische Hausfrau in Berlin sollte das aber bleiben lassen. Sie hat ganz aus den Augen verloren, dass man in einem Staat auch die Einnahmen verbessern kann. Mit Sparen macht man die Wirtschaft kaputt und kommt in einen Abwärtstrend. Wie kann man die Einnahmen verbessern? Indem der Staat sich das Geld dort nimmt, wo es vorhanden ist. Es gibt genügend Leute in unserem Land, die nicht wissen, was sie mit ihrem Geld machen sollen und es im Casino - genannt Investmentbank - verzocken (oder vermehren) . Von wegen, Deutschland hat über seine Verhältnisse gelebt. Die tatsächliche Leistungsträger in diesem Land haben von den ständig steigenden Vermögen nur nichts gehabt. Manchmal fragt man sich, wo unsere Politiker eigentlich leben.
Alois Klees, Wustweiler
Wetten, dass es
doch Tabus gibt
Hessens Ministerpräsident Roland Koch fordert, "bei den Ausgabenkürzungen darf es keine Tabus geben". Ich hätte da einen Vorschlag: Die Anzahl der Abgeordneten bei Bund, Ländern und Kommunen um 30 Prozent verringern, die Diäten und Ministerbezüge um zehn Prozent kürzen. Wetten, dass es doch Tabus gibt.
Klaus Langenfeld, Heuweiler
Glückwunsch,
Frau Merkel!
Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt, so die Verlautbarung der deutschen Kanzlerin. Glückwunsch, Frau Merkel, dass dies auch bei Ihnen schon angekommen ist. Ich hätte eine Lösung, die Ihr da oben ja schon seit Jahren praktiziert: Diät für das Fußvolk und die Rentner und Diäten für die Parlamentarier. Damit wären die Verhältnisse wieder zurechtgerückt.
Friedrich Gusenburger,
Mandelbachtal
Sie leben über
meine Verhältnisse
Nein, nicht wir leben über unsere Verhältnisse. Sie, Frau Bundeskanzlerin, und Ihre Politikerkollegen leben über meine Verhältnisse.
Martin Hossfeld, Kirkel
Die Politiker
haben versagt
Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt? So ein Unsinn. Sie, Frau Bundeskanzlerin, und Ihresgleichen haben sich bei der Wiedervereinigung verkalkuliert, sich einen unnötigen Krieg in Afghanistan geleistet, sind seit Jahren nicht in der Lage, sinnvoll zu haushalten, haben die Staatsverschuldung ausufern lassen, haben uns zum Zahlmeister und finanziellen Retter Europas gemacht und Gesetze erlassen, die dieses Chaos erst ermöglicht haben. Wenn hier jemand über seine Verhältnisse gelebt hat, dann waren es Sie und Ihre Vorgänger. Hören Sie auf, unser Volk für das Versagen von Politikern verantwortlich zu machen, und übernehmen Sie endlich Verantwortung für unser Land.
Markus Kraemer, Saarbrücken
Gilt der Sparkurs
nur für das Volk?
Kürzlich habe ich in ihrer Zeitung gelesen, dass die Bezüge der Bundesminister einschließlich der Kanzlerin um 2,1 Prozent erhöht werden sollen. Nunmehr kündigt die (unsere?) Kanzlerin einen Sparkurs an. Gilt der Sparkurs nur für uns, das Volk? Wer solche Politer hat, braucht keine Feinde mehr von außen.
Heinz Schlegel,
Nonnweiler-Braunshausen
Schlag ins Gesicht der Bürger
Die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ein Schlag ins Gesicht der Bürger. Wir als Bürger finanzieren mit hohen Steuern und Abgaben letztlich den Größenwahn der Politiker. Und wir sollen jetzt auch noch daran schuld sein? Nicht wir leben über unsere Verhältnisse, sondern diese Clique der Politiker lebt über unsere Verhältnisse. Wenn es keine Tabus beim Sparen gibt, dann fangen wir doch mal gleich mit den Parlamenten an. Das Bundesparlament kann man getrost um die Hälfte reduzieren; und einige Länderparlamente könnten ganz abgeschafft werden.
Reiner Perius,
Lebach-Steinbach