Neun Tote bei Anschlägen auf Hotels in Jakarta

Jakarta. Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Freitag in Luxushotels in Indonesien in die Luft gesprengt und dabei neun Menschen ermordet. Mehr als 40 wurden bei den Anschlägen im Ritz Carlton und im JWMarriott-Hotel im Herzen der Millionenmetropole Jakarta zum Teil schwer verletzt. Ermittler hätten die Leichen der beiden Täter gefunden, sagte der Polizeichef

Jakarta. Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Freitag in Luxushotels in Indonesien in die Luft gesprengt und dabei neun Menschen ermordet. Mehr als 40 wurden bei den Anschlägen im Ritz Carlton und im JWMarriott-Hotel im Herzen der Millionenmetropole Jakarta zum Teil schwer verletzt. Ermittler hätten die Leichen der beiden Täter gefunden, sagte der Polizeichef. Experten verdächtigten muslimische Terroristen der einheimischen Jemaah Islamiyah, die das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt vor Jahren mit einer Terrorwelle überzogen haben. Den letzten Anschlag gab es 2005.Unter den Toten waren ein Neuseeländer und drei weitere Ausländer, wie die Polizei mitteilte. Aus dem Marriott-Hotel wurden sechs Leichen geborgen, aus dem Ritz Carlton zwei. Ein Opfer starb später im Krankenhaus. Die Hotels befinden sich im noblen Geschäftsviertel Kuningan und werden vor allem von Ausländern besucht. Auch viele, die in Jakarta leben, nutzen die Hotels zu Geschäftstreffen, weil sie bislang als besonders sicher galten. Offenbar war einer der Attentäter Hotelgast. Die Polizei entdeckte in einem Zimmer im 18. Stock die vermeintliche Kommandozentrale der Attentäter. Dort entschärften sie einen nicht detonierten Sprengsatz. Die Bomben explodierten am Morgen um kurz vor acht Uhr Ortszeit. Augenzeugen berichteten von Szenen des Grauens. "Es sah in der Lobby wie im Krieg aus", sagte der Politologe Ikrar Nusa Bakti, der mit seiner Tochter im Marriott-Hotel war. Blutüberströmte Menschen seien in Panik auf die Straße gerannt. Auf der Wiese hinter den nebeneinander liegenden Hotels liefen Hotelgäste verstört im Bademantel herum. "Es war ein riesiger dumpfer Schlag", sagte Paul Harbon von der Sydney-Universität, der beim Frühstück war. "Die Wände bekamen sofort Risse, und die Jalousien fielen runter." Seine Frau war im Untergeschoss. "Plötzlich war überall Wasser, und ich habe nur noch geschrien, bis mich jemand herausführte", sagte sie. Beim Ritz Carlton war die Fassade zerfetzt. Aus der Wand ragten abgerissene Rohre und Gardinen wehten im Wind. Der Sprengsatz explodierte nach ersten Ermittlungen in einem Restaurant. dpa

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