Neuer Streit um Gorleben als Atommüll-Standort

Berlin. Der Konflikt zwischen Koalition und Opposition in Berlin über die Eignung des Salzstocks Gorleben als Atommülllager-Standort ist vor der Sommerpause voll entflammt. Die CDU sprach von einer Wende im Ausschuss, falls die SPD-geführte Bundesregierung 1982 kritische Wissenschaftler nicht weiterbeschäftigt habe

Berlin. Der Konflikt zwischen Koalition und Opposition in Berlin über die Eignung des Salzstocks Gorleben als Atommülllager-Standort ist vor der Sommerpause voll entflammt. Die CDU sprach von einer Wende im Ausschuss, falls die SPD-geführte Bundesregierung 1982 kritische Wissenschaftler nicht weiterbeschäftigt habe. Die SPD sieht indes weiterhin eine politische Einflussnahme auf die Standortwahl von Gorleben unter der CDU-geführten Regierung unter Helmut Kohl 1983. Der Kieler Geologe Klaus Duphorn hat große Zweifel an der Eignung von Gorleben. "Für mich ist der Salzstock tot", sagte er gestern bei der Vernehmung im Bundestags-Untersuchungsausschuss zu Gorleben. Die Untersuchungen mit Bohrungen von Ende der 1970er Jahre bis Anfang der 1980er Jahre hätten Risiken für die Salzstruktur etwa durch Wasser ergeben. Er habe damals gefordert, andere Standorte alternativ zu erkunden.Ex-Innenstaatssekretär August Hanning, der damals Ministerialbeamter im Kanzleramt war, sagte nach Teilnehmerangaben, die Frage nach Alternativen zu Gorleben habe sich nicht gestellt, weil kein Bundesland dazu bereit gewesen sei. dpa

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