Neue Debatte über Atommülllager Gorleben
Gorleben. Die Debatte über die Eignung von Gorleben als Atommülllager hat durch Medienberichte über das damalige Auswahlverfahren für den Standort neue Nahrung erhalten. Umweltschützer aus dem niedersächsischen Dorf warnten gestern, mit Gorleben drohe "die nächste Investitionsruine der Atomindustrie"
Gorleben. Die Debatte über die Eignung von Gorleben als Atommülllager hat durch Medienberichte über das damalige Auswahlverfahren für den Standort neue Nahrung erhalten. Umweltschützer aus dem niedersächsischen Dorf warnten gestern, mit Gorleben drohe "die nächste Investitionsruine der Atomindustrie". Die von der "Tageszeitung" zitierten Dokumente belegten, dass Gorleben 1977 nicht wegen seiner geologischen Qualitäten benannt worden sei, erklärte die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. Die "Tageszeitung" hatte unter Berufung auf damalige Kabinettsprotokolle der Landesregierung berichtet, dass geologische Aspekte bei der Auswahl Gorlebens nur eine untergeordnete Rolle gespielt hätten. Die Landesregierung von Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) habe Gorleben vielmehr wegen der Nähe zur damaligen DDR, der hohen Arbeitslosigkeit im Wendland und einer nicht bebauten Fläche über dem Salzstock favorisiert. ddp