Neonazis für Anschlag in Duisburg verantwortlich?

Berlin. Auf das Konto der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle gehen möglicherweise noch mehr Gewalttaten als bislang bekannt: Inzwischen wird das Neonazi-Trio - Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - eines zweiten Mordanschlags im Ruhrgebiet verdächtigt

 Beate Zschäpe (v. l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos Foto: dpa

Beate Zschäpe (v. l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos Foto: dpa

Berlin. Auf das Konto der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle gehen möglicherweise noch mehr Gewalttaten als bislang bekannt: Inzwischen wird das Neonazi-Trio - Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - eines zweiten Mordanschlags im Ruhrgebiet verdächtigt. Das Landeskriminalamt NRW prüfe, ob auch ein bis heute ungeklärter versuchter Mord in Duisburg-Meiderich von Mitgliedern der Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) begangen wurde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Duisburg gestern. Der Anschlag in Duisburg-Meiderich, den das Opfer durch einen Zufall überlebte, wurde Nowotsch zufolge mit einer ferngesteuerten Selbstschussanlage durchgeführt. Ein ähnlich konstruierter Apparat sei auch im abgebrannten Haus der Verdächtigen Beate Zschäpe in Zwickau gefunden worden.Derweil hat der Beschuldigte Holger G. sich und den früheren NPD-Funktionär Ralf Wohlleben schwer belastet. Der Inhaftierte gab Ermittlern gegenüber an, Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos bis Mai 2011 unterstützt zu haben, wie der "Spiegel" berichtet. Vor rund zehn Jahren habe er dem Neonazi-Trio auf Anweisung Wohllebens einen Reisepass und eine Pistole verschafft.

 Beate Zschäpe (v. l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos Foto: dpa

Beate Zschäpe (v. l.), Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos Foto: dpa

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe bestätigt, dass die Akte des Anschlags auf einen türkischen Gastwirt am 15. Dezember 2003 an das Landeskriminalamt geschickt wurde. Dort werde der Vorfall jetzt wegen eines vergleichbaren Tatwaffentyps auf einen Zusammenhang mit der NSU überprüft. Die Nazi-Terrorzelle war im November 2011 aufgeflogen. Sie wird bisher für neun Morde verantwortlich gemacht sowie für zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle. dapd

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