Mutmaßlicher Islamist wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft

Bonn. Nach den Ausschreitungen von Salafisten am Samstag in Bonn ist gegen einen 25-jährigen mutmaßlichen Islamisten Haftbefehl wegen dreifachen versuchten Polizistenmordes ergangen. Der Mann aus Hessen sei bereits wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung polizeibekannt, sagte gestern ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft

Bonn. Nach den Ausschreitungen von Salafisten am Samstag in Bonn ist gegen einen 25-jährigen mutmaßlichen Islamisten Haftbefehl wegen dreifachen versuchten Polizistenmordes ergangen. Der Mann aus Hessen sei bereits wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung polizeibekannt, sagte gestern ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft. Er habe den Angriff auf die Beamten am Rande einer Demonstration am Samstag gestanden, bestreite aber eine Tötungsabsicht. Der Mann habe seine Tat damit begründet, dass die Polizisten dafür gesorgt hätten, dass Anhänger der rechtsextremen Splittergruppe Pro NRW Mohammed-Karikaturen hätten zeigen können. Dies habe die Muslime beleidigt.Nach den schweren Ausschreitungen in Bonn hat die Polizei Hinweise auf weitere geplante Gewalttaten von Salafisten heute in Köln. Auch dort ist wieder eine Wahlkampf- Kundgebung der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW geplant. Die Behörden haben deshalb mehr als 100 radikalen Islamisten verboten, Kölner Stadtgebiet zu betreten, teilte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums gestern in Düsseldorf mit. Außerdem sollen die Rechtsextremisten von Pro NRW nicht in unmittelbarer Nähe der Moschee demonstrieren und auch die islamkritischen Karikaturen nicht zeigen dürfen. Allerdings hatten Verwaltungsgerichte in Minden und Arnsberg gestern das Zeigen der Mohammed-Karikaturen erlaubt. Der Zentralrat der Muslime verurteilte die Gewalt islamistischer Demonstranten in Bonn. "Wir distanzieren uns ausdrücklich von gewaltbereiten Muslimen, die zur Selbstjustiz anstacheln und die Polizei angreifen", so Generalsekretärin Nurhan Soykan. dpa

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